Linde-Chef in der Kritik
Reitzle steht wegen Fusion unter Druck
2500 Beschäftigte von Linde haben am Donnerstag an vielen deutschen Standorten gegen die geplante Fusion mit dem US-Gasekonzern Praxair protestiert. Der bayerische IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler sagte bei einer Kundgebung vor der Linde-Zentrale in München: „Wir befürchten, dass durch diese Fusion 8000 bis 10000 Jobs weltweit gefährdet sind. Deshalb stemmen wir uns mit aller Kraft gegen diesen Kahlschlag.“
Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle will Linde mit dem US-Konkurrenten zum größten Gasekonzern der Welt verschmelzen und so ein geschätztes Einsparpotenzial von einer Milliarde Euro heben. Praxair-Chef Steve Angel soll das neue Unternehmen dann aus den USA führen. Die Konzernholding soll in Irland angesiedelt werden, das würde Steuern sparen und dürfte die Mitbestimmung schwächen.
Linde-Aufsichtsratsmitglied Xaver Schmidt von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) sagte, Linde sei hochprofitabel und brauche Praxair nicht. Das deutsche Unternehmen „eignet sich nicht für Monopoly-Spielchen seines Aufsichtsratsvorsitzenden“. Nach einer Fusion seien massive Stellenstreichungen zu erwarten. (dpa)
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