Lizenznehmer Yi-Ko ist pleite: War's das für die Filialen in der Region?
Schock für 3000 Beschäftige bei Burger King: Der größte deutsche Lizenznehmer Yi-Ko hat Insolvenz angemeldet. Die Gewerkschaft fürchtet nun, dass einige Filialen für immer zu bleiben.
Die Burger King GmbH des umstrittenen Franchise-Nehmers Yi-Ko hat am Mittwoch Insolvenzantrag gestellt. Diese Nachricht kommt für Tim Lubecki nicht überraschend. Der Regionalgeschäftsführer Schwaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) rechnete mit diesem Schritt bereits, als Burger King den Vertrag mit Yi-Ko im November gekündigt hat und der Franchise-Nehmer 89 Schnellrestaurants zumachen musste.
Auch in der Region sind seitdem fünf Filialen geschlossen worden: zwei in Augsburg, eine in Gersthofen, eine in Jettingen-Scheppach und eine in Landsberg. Rund 150 Mitarbeiter sind betroffen. Bundesweit sind es etwa 3000 Beschäftigte, die nun um ihren Job bangen.
Burger-King-Mitarbeiter bekommen vorerst noch Lohn
Für die nächsten drei Monate sind laut Gewerkschaftssekretär Lubecki die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter zwar sicher. Sie werden von der Bundesagentur für Arbeit übernommen. Doch wie es dann weitergeht, sei völlig offen. „Der Deutschland-Chef von Burger King, Andreas Bork, steht jetzt im Wort“, betont Lubecki.
Bork habe in der Bild-Zeitung versprochen, alles dafür zu tun, die bestehenden Arbeitsplätze zu erhalten. Lubecki fürchtet allerdings, dass Burger King das Insolvenzverfahren nun dazu nutzt, um sich von Restaurants, die weniger lukrativ sind, ganz zu verabschieden. „Dagegen werden wir uns mit allen Mitteln und Kräften wehren“, sagt Lubecki. Denn es wird sich zeigen, ob Burger King für alle 89 Restaurants einen neuen Pächter findet.
Die NGG kritisierte von Anfang an, dass so viele Restaurants an einen einzigen Franchise-Nehmer abgegeben wurden. Missstände seien vorprogrammiert gewesen. Schließlich steht der Fast-Food-Markt enorm unter Druck. Auch der Konkurrent McDonald’s kämpft. „Der Verteilungskampf ist extrem“, beschreibt Lubecki die Situation. Und als Franchise-Nehmer habe ich weder die Möglichkeit in die Produktpalette, noch in die Preisgestaltung, noch in die Werbung einzugreifen. Daher bleiben die Lohnkosten oft der einzige Hebel.
Burger King will die 89 Restaurants schnell wieder öffnen
Den drückte der Franchise-Nehmer Yi-Ko offensichtlich massiv. Als dann auch noch ein RTL-Team um den Journalisten Günter Wallraff über schwerwiegende Hygienemängel berichtete, zog Burger King die Reißleine und kündigte den Vertrag fristlos. Burger King verbot Yi-Ko auch die Nutzung von Marke sowie Firmenlogo und belieferte die Restaurants nicht mehr. Sie mussten schließen.
Nachdem Ergün Yildiz, der für die Abkürzung „Yi“ bei Yi-Ko steht, ausgeschieden war, verhandelte der Russe Alexander Kolobov wieder mit Burger King. Offenbar war im Gespräch, dass Kolobov seine Anteile verkauft und neue Investoren die Schnellrestaurants weiterführen. Doch die Verhandlungen sind gescheitert.
Ein Sprecher von Burger King bedauerte dies und sagte, es sei in der Kürze der Zeit und mangels ausreichender Informationen nicht möglich gewesen, „die potenziellen Risiken in der ehemaligen Yi-Ko abzuschätzen“. Burger King arbeite aber weiter an einer Lösung für die schnelle Wiedereröffnung der 89 Schnellrestaurants und die Sicherung der 3000 Arbeitsplätze. mit dpa
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