Menschen wollen im Auto lieber selbst die Kontrolle haben
Das Auto der Zukunft soll ganz alleine fahren können - am Steuer müsste dann niemand mehr sitzen. Viele sind davon laut einer Studie nicht begeistert.
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland will ihr Auto auch in Zukunft lieber selbst steuern und dem Fahrzeug nicht völlig die Kontrolle überlassen. Knapp jeder Dritte (30 Prozent) kann sich auf gar keinen Fall vorstellen, in einem autonom fahrenden Wagen unterwegs zu sein, wie eine repräsentative Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) ergab. Weitere 21 Prozent halten es für unwahrscheinlich, dass sie sich in solch ein Auto setzen würden, fünf Prozent wissen es nicht. Nur gut jeder Vierte (26 Prozent) wäre uneingeschränkt bereit, sich einem autonom fahrenden Fahrzeug anzuvertrauen, weitere 18 Prozent sagen: vielleicht.
Wenn sie weiterhin eine Möglichkeit hätten, im Notfall noch selbst einzugreifen, sind die Menschen aufgeschlossener: Dann würde jeder Dritte definitiv einsteigen, nur 13 Prozent blieben bei ihrer kategorischen Ablehnung. Und generell gilt: Die Jüngeren und die Männer stehen dem autonomen Fahren offener gegenüber als die Älteren und die Frauen.
"Nur wenn es gelingt, die Technik so sicher zu machen, dass sie dem menschlichen Fahrer überlegen ist, wird sich vollautonomes Fahren auf dem Massenmarkt durchsetzen", analysiert EY-Autoexperte Peter Fuß. Denn zwei Drittel der Menschen halten autonome Fahrzeuge der Studie zufolge für zu unsicher. Knapp die Hälfte sieht außerdem ungeklärte Haftungsfragen und andere rechtliche Unsicherheiten als Problem. Trotzdem ist ein Drittel überzeugt, dass sich autonome Fahrzeuge generell durchsetzen werden.
Vor vier Jahren hatten die Deutschen noch weniger Vertrauen in autonomes Fahren
Ernst & Young hatte die Befindlichkeiten in Sachen autonomes Fahren vor vier Jahren schon einmal abfragen lassen. Im Vergleich zu damals wären inzwischen mehr Menschen bereit, dem Auto die Kontrolle zu überlassen. Dafür machen sich auch mehr Leute Sorgen um mögliche Sicherheitsprobleme. Die Berichterstattung über autonome Fahrzeuge und auch die öffentliche Wahrnehmung hätten stark zugenommen, argumentiert Fuß. "Entsprechend sind auch die nach wie vor vorhandenen technischen Probleme ins Bewusstsein gerückt."
Vor vier Jahren war die Hauptsorge der Menschen noch, dass der Spaß am Autofahren verloren gehen könnte. dpa
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Die Erfahrung aus meiner Jahrzehnte dauernden Tätigkeit als Softwareentwickler ist, dass nicht ausreichend getestete Software potentiell fehlerhaft ist. Im Straßenverkehr gibt es eine nahezu unendliche Anzahl von Situationen. Es ist unmöglich, eine Software mit allen diesen Situationen zu testen. Somit wird es zu Unfällen kommen, weil die Software in viele Situationen falsch reagiert.
Unsere Verkehrswege sind auf die menschlichen Fähigkeiten z.B. extrem schnelles Erkennen von Gegenständen, ausgerichtet und nicht auf die Fähigkeiten von Computern. Um autonomes Fahren auf einigen Streckenabschnitten einigermaßen sicher zu machen müssten in die Fahrbahnen Drähte integriert werden, an denen sich das Fahrzeug orientieren könnte und mit denen an die Fahrzeuge die Informationen von Verkehrsschildern oder Straßenzuständen übermittelt werden kann.
Ein Auto ist nicht alleine auf der Straße. Am Straßenverkehr teilzunehmen ist soziales Verhalten, d.h. die Verkehrsteilnehmer agieren nicht wie Maschinen immer gleich, halten sich nur bedingt an Vorschriften, fahren zögerlich oder reagieren impulsiv und kommunizieren mit Gesten. Es ist noch ein langer Weg, bis mit Software soziales Verhalten richtig gedeutet werden kann. Es ist für Menschen schon schwierig. Autonomes Fahren wird auf lange Zeit nur für spezielle Teilaspekte, wie z.B. das Einparken oder das Fahren von speziell dafür vorgesehenen Teilstrecken, möglich sein.
Die Konstrukteure des Internets machten sich Gedanken, wie das Netz einen Atomkrieg überstehen kann. Computer-Viren, Trojaner, massenhafte SPAMs, Ausspähung und Internet-Kriminalität haben sie nicht berücksichtigt. Wer ist schon so bösartig, um so etwas zu tun? In Verbindung mit dem autonomen Fahren müssen auch solche Aspekte beachtet werden. Dazu gehört, dass jemand auf der Autobahn ein 50 kmh-Schild anbringt, ein Ortsschild an eine Schnellstraße stellt oder Umleitungsschilder so aufstellen könnte, dass diese die computergesteuerten Autos im Kreis oder zu einem Drive-In-Shop führen. Ganz zu schweigen, dass ein mit Sprengstoff gefülltes autonom fahrendes Fahrzeug mit lebensechten Schaufensterpuppen als Insassen (als Tarnung) eine ideale Bombe mit verheerenden Folgen wäre. Schabernack, Bösartigkeit oder Gier nach Profit werden vor autonom fahrenden Fahrzeugen keinen Halt machen.