Neu an der Wursttheke: Edeka testet Mehrweg-Dosen
Die Supermarktkette Edeka testet Plastikdosen anstelle von Einwegtüten an der Wursttheke. Das System könnte bundesweit zum Einsatz kommen.
Wie der Händlerverbund am Dienstag mitteilte, hat er ein Mehrweg-System entwickelt, das künftig bundesweit eingesetzt werden könnte. Der erste Test startet in Büsum in Schleswig-Holstein. Dort können Kunden Wurst oder Käse in einer Dose kaufen, die sie beim nächsten Einkauf wieder zurückgeben können.
"Das neue System ist einfach, praktisch und hilft dabei, Einwegverpackungen aus Plastik oder Papier zu vermeiden", erklärte ein Edeka-Sprecher. Ähnliche Dosen seien bereits in einzelnen Märkten im Einsatz. In Büsum wird nun getestet, wie sich solch ein Mehrweg-System in der Breite einführen lässt.
Die bisherigen Einwegtüten werden optional noch angeboten
Laut einer Sprecherin müssen Kunden, wenn sie das erste Mal eine Dose verwenden, je nach Größe vier oder fünf Euro zahlen. Beim nächsten Einkauf werfen sie die Dose in eine Sammelbox und bekommen kostenlos eine frische Dose mit. Die gebrauchten Dosen werden in einer Spülmaschine vor Ort gereinigt. Kunden können aber auch weiterhin Einwegverpackungen wählen, wenn sie das möchten.
Viele der Edeka-Kaufleute haben laut Sprecherin bereits Interesse an dem System gezeigt. Da sie selbständig sind, können sie selbst entscheiden, ob und wie sie Mehrweg-Boxen anbieten wollen.
"Viele Menschen fragen sich beim Einkauf, wie sie selbst einen Beitrag zur Reduzierung des Verpackungsbergs leisten können", erklärte Marina Beermann von der Umweltorganisation WWF, die mit Edeka kooperiert. "Die Mehrwegdose stellt einen sinnvollen Ansatz dar, der es ermöglicht, ganz einfach selbst aktiv zu werden".
Gerade im Supermarkt fällt auf, wie viel Plastik nur einmal genutzt und dann entsorgt wird. Es geht in vielen Fällen aber auch anders, wenn Kunden zum Beispiel eine Stofftasche mitbringen. Statt umweltschädlicher Plastiktüten bieten viele Händler Beutel aus Papier, Mais oder Zuckerrohr an. Das sind aber keine echten Alternativen, betont das Bundeszentrum für Ernährung in Bonn. Zwar verrotten sie schneller als Plastik, doch in ihrem Lebenszyklus von der Herstellung bis zur Entsorgung setzen auch die Alternativen viele klimaschädliche Gase frei. (afp)
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