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Augsburg - Die Autofahrer staunen derzeit nicht schlecht beim Tankstellen-Stopp. Da fällt der Ölpreis seit Tagen, der Sprit aber bleibt teuer. Warum?
Für die Sprecher der Autoclubs ist die Sache klar, für sie ist es reine Abzocke. Klaus Becker: "Diese Preispolitik ist nicht mehr nachvollziehbar. Die vielen Pendler und Wochendreisenden müssen abermals für zusätzliche Gewinne der Konzerne herhalten", sagte der ADAC-Vizepräsident gegenüber bild.de.
Derzeit müssen die Autofahrer für einen Liter Benzin rund 1,50 Euro bezahlen; Diesel kostet zwischen 1,35 und 1,40 Euro. Zum Vergleich: Im Juli hatte der Spritpreis mit 1,60 Euro pro Liter sein Rekordhoch erreicht. Das Barrell Öl (159 Liter) kostete damals fast 150 Euro. Inzwischen ist der Ölpreis aufgrund der weltweiten Finanzkrise auf knapp über 90 Dollar pro Barrell gefallen. Während der Ölpreis also um 40 Prozent nachgab, wurde Benzin im gleichen Zeitraum um gerade mal sechs Prozent billiger.
Kritik hagelt es auch aus der Politik. "Das sieht nach dreister Abzocke aus! Das Kartellamt sollte wachsam sein, ob es Preisabsprachen gibt. Die Autofahrer werden doppelt abkassiert: Erst von den Konzernen, dann von Ölscheich Steinbrück!", schimpfte FDP-Fraktionsvize Rainer Brüderle in der Bild.
Die Vertreter der Minaralölkonzerne begründen die hohen Spritpreise mit den Notierungen auf dem Rohölmarkt in Rotterdam. Die Preise seien dort bisher nicht signifikant gesunken, hieß es in einer Erklärung. Für den Automobil-Experten Prof. Ferdinand Dudenhöffer keine schlüssige Botschaft: "Der Preis für Benzin ist am Großmarkt in Rotterdam zwar nach wie vor hoch, aber die Tankstellenketten kaufen dort so gut wie nie ein. Sie beziehen das Benzin meist aus eigenen Raffinierien."
Dudenhöffer geht übrigens davon aus, dass der Ölpreis bis 2025 auf 300 Dollar pro Fass steigen wird: "Dann kostet ein Liter Benzin inklusive aller Steuern mindestens 2,50 Euro!"
Schlechte Nachrichten für den Tankstellen-Stopp im Jahr 2025 . . .
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