Österreichischer Industrieller zeigt Interesse an Weltbild
Der österreichische Industrielle Josef Taus hat sich als möglicher neuer Käufer der Augsburger Weltbild-Gruppe ins Gespräch gebracht.
Josef Taus gilt in seiner Heimat als schillernde Figur. Der Gründer und Vorstand der Wiener Management Trust Holding (MTH AG) und ehemalige österreichische Kanzlerkandidat ist mittlerweile 81 Jahre alt - aber hat offensichtlich immer noch neue Ziele.
Eines hat er jetzt über die "Süddeutsche Zeitung" publik gemacht: Taus will die insolvente Weltbild-Gruppe retten. "Man sollte versuchen, den Namen Weltbild zu erhalten", sagt er dem Blatt - und bestätigte sein Interesse sowohl an dem insolventen Medienhaus als auch an dessen Filialen Weltbild Plus.
"Wir sind durchaus interessiert und waren schon zweimal in Augsburg", sagte Taus und erklärte, er wolle Weltbild zusammen mit "einem bedeutenden deutschen Unternehmen" übernehmen. Den Namen nannte er allerdings nicht.
Unterdessen wird in Augsburg versucht, bis zu 250 ehemalige Mitarbeiter des Weltbild Verlages in neue Jobs zu bringen. Noch werden diese Frauen und Männer in einer Transfergesellschaft weiterqualifiziert. Doch am 28. April findet in Augsburg eine Stellenbörse für die Leidtragenden der Weltbild-Insolvenz statt. Darauf verwies gestern der Leiter der Augsburger Arbeitsagentur, Reinhold Demel.
An der Stellenbörse beteiligen sich mehrere wichtige Logistik-Unternehmen, darunter Andreas Schmid Logistik, Roman Mayer Logistik Group, Segmüller, Hellmann, Barth, Lidl, Aldi und Amazon. Letzterer Name ist besonders interessant, versuchte Carel Halff als Weltbild-Chef doch, in Deutschland dem US-Rivalen im Versandgeschäft Paroli zu bieten. So könnten Ex-Weltbild-Mitarbeiter ausgerechnet beim Konkurrenten unterkommen. AZ
Die Diskussion ist geschlossen.