Pilotenstreik sorgt für massive Ausfälle am Münchner Flughafen
Rund 500 Starts- und Landungen sind vom Pilotenstreik in der Landeshauptstadt betroffen. Auch am Dienstag sind Flüge gestrichen.
Am Münchner Flughafen hat der Pilotenstreik zu starken Beeinträchtigungen geführt. Von Flugausfällen sollten dort voraussichtlich rund 50.000 Passagiere betroffen sein, sagte eine Lufthansa-Sprecherin in München. "Sofern ihr Flug betroffen ist, haben die Passagiere natürlich die Möglichkeit umzubuchen oder innerdeutsch die Bahn zu nutzen." In Nürnberg fielen am Montag rund zehn Flüge aus, für Dienstag sollten 14 Starts und Landungen gestrichen werden.
Chaos am Münchner Flughafen bleibt aus
Ein Chaos blieb aus. "Es ist relativ ruhig - einfach deshalb, weil der Streik angekündigt war", sagte ein Münchner Flughafensprecher am Montagnachmittag. Die meisten Fluggäste hätten sich darauf eingestellt. "Es sind kaum Passagiere hier, die überrascht wurden."
Der Arbeitskampf der Pilotengewerkschaft Cockpit begann am Montagmittag und betraf zunächst Flüge der Kurz- und Mittelstrecke. An diesem Dienstag sollen auch Langstreckenflüge betroffen sein; der Ausstand soll am Dienstag bis Mitternacht dauern.
Über die Hälfte der Langstreckenflüge der Lufthansa wurden gestrichen
In München seien von den 20 geplanten Langstrecken-Abflügen elf gestrichen worden, von den übrigen neun werden voraussichtlich zwei erst verspätet am Mittwochmorgen abheben, wie die Sprecherin sagte. Über Ausfälle und Verspätungen können sich die Passagiere über die Internetseite www.lufthansa.com informieren.
Rund 150.000 Passagiere vom Streik der Lufthansa-Piloten betroffen
Insgesamt musste die Fluggesellschaft wegen des Pilotenstreiks von Montagmittag an rund 1400 Flüge streichen. Auf einer von der Lufthansa im Internet veröffentlichten Liste finden sich inklusive Mittwoch 1396 Verbindungen, die wegen des Arbeitskampfes nicht angeboten werden können. Rund 150.000 Passagiere seien betroffen, teilte die Lufthansa in Frankfurt mit.
"Wir haben 90.000 Benachrichtigungen an betroffene Passagiere geschickt", sagte die Münchner Lufthansa-Sprecherin dazu. Voraussetzung sei, dass die Fluggäste entsprechende Kontaktdaten hinterlegt hätten. Wer dies getan habe, werde automatisch über SMS oder E-Mail benachrichtigt.
Am zweiten Streiktage fallen Langstrecken- und Frachtflüge aus
Cockpit hatte die neuen Streiks am Sonntag angekündigt, nachdem die Verhandlungen zwischen der Pilotengewerkschaft und der Fluglinie in der Nacht zum Samstag erneut gescheitert waren. Gestritten wird vor allem um die Übergangsversorgung für die rund 5400 Piloten im Konzern. Die Fluggesellschaft will, dass ihre Piloten künftig frühestens mit 60 statt wie bisher mit 55 Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen können. Die Piloten wehren sich dagegen.
Für Dienstag sind auch die Piloten der Langstrecke und der Frachtsparte Lufthansa Cargo zum Streik aufgerufen. (lby)
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