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Subventionen
18.06.2017

Schnapsbrenner von Ende des Branntweinmonopols bedroht

Blick in die Schnapsbrennerei des Klosters Wöltingerode bei Vienenburg. Das nahende Ende des deutschen Branntweinmonopols bedroht vielerorts die Schnapsbrennerei.
Foto: Frank May (dpa)

Über Jahrzehnte wurde die bäuerliche Produktion von Hochprozentigem vom Bund mit jährlich zweistelligen Millionensummen subventioniert. Doch damit ist bald Schluss.

Das nahende Ende des deutschen Branntweinmonopols bedroht einen traditionellen Nebenerwerb vieler Bauern: die Schnapsbrennerei. Wenn das Monopol Ende dieses Jahres endgültig ausläuft, wird sich die Alkoholproduktion für viele Landwirte nicht mehr lohnen.

"Es wird weitere Brennereien geben, die aufhören", sagte Gerald Erdrich, der Geschäftsführer des Bundesverbands der Obst- und Kleinbrenner in Karlsruhe. Derzeit sind es noch 16.000, im vergangenen Jahrzehnt waren noch mehr als 20.000 Kleinbrenner in Deutschland aktiv.

Vom Aus bedroht sind auch mehr als 60 bäuerliche Brennereigenossenschaften in Bayern, die bislang den Bund belieferten. Denn die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein in Offenbach stellt nach Abwicklung ihrer restlichen Verwaltungsaufgaben Ende 2018 die Tätigkeit ein, 100 Jahre nach Gründung durch den letzten Kaiser Wilhelm II. Für die Brennereigenossenschaften entfällt mit der Auflösung der Behörde der Abnehmer und somit auch das Geschäftsmodell. "Viele werden aufhören", erwartet Jürgen Gros, der Chef des bayerischen Genossenschaftsverbands. 

Die Monopolverwaltung wurde 1918 gegründet, um die durch den Ersten Weltkrieg ruinierten Staatsfinanzen aufzubessern. Für die Bauern hatte die Monopolverwaltung den Vorzug, dass die Behörde bis heute Garantiepreise für Agraralkohol zahlt, die weit über den Weltmarktpreisen liegen.

Deswegen ist die Monopolverwaltung auch seit Jahrzehnten nicht mehr Einnahmequelle, sondern Zuschussgeschäft für den Bund - in diesem Jahr sind es 50 Millionen Euro. Die Monopolverwaltung produziert selbst keinen Schnaps, sondern beliefert Kosmetik- und Arzneimittelhersteller.

Ein echtes staatliches Branntweinmonopol in Deutschland gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr, doch die Monopolverwaltung existierte als eine Art Relikt aus alten Zeiten weiter. Die EU untersagte 2004 staatliche Zuschüsse für die Alkoholproduktion. Doch von der Ankündigung bis zur schlussendlichen Abwicklung ist dann noch einmal mehr als ein Jahrzehnt ins Land gegangen.

Die derzeit noch 21 Mitarbeiter - zu Spitzenzeiten waren es 650 - werden in andere Ämter wechseln, wie Ulrich Metzen sagt, einer der leitenden Beamten in Offenbach. 

Die Abhängigkeit der Bauern von der Monopolverwaltung variiert von Region zu Region. "Bei uns in Franken sind neun von zehn Brennern am Monopol orientiert", sagte Hubert Fröhlich, Vorsitzender des fränkischen Obst- und Kleinbrennerverbands.

Doch im Süden Bayerns produziert ein großer Teil der Kleinbrenner nicht reinen Agraralkohol für die Monopolverwaltung, sondern Obstler für die Direktvermarktung auf eigene Rechnung. Daher seien die Auswirkungen "im Oberland nicht so gravierend", sagte Andrea Westenthanner, Geschäftsführerin des Südostbayerischen Verbands der Obst- und Kleinbrenner.

Auswirkungen auf die Schnapspreise oder die Herstellung von Obstbränden in Deutschland wird das Ende des Monopols voraussichtlich nicht haben. Die Versorgung mit Obstler ist nicht durch Brüssel gefährdet, sondern durch die Natur: Wegen des späten Frosts im April erfroren viele Blüten: "In diesem Jahr wird fast gar nichts gebrannt, weil es fast kein Obst gibt", sagte Geschäftsführer Erdrich vom Bundesverband der Kleinbrenner. Eigentlich dürften die Brenner im Wirtschaftsjahr 2016/17 die Monopolverwaltung mit 48.000 Hektoliter reinem Agraralkohol beliefern. "Die Menge wird nicht ausgenutzt", sagte Metzen. 

Doch die Obstbrennerei im Kleinmaßstab wird sicher nicht verschwinden. Trotz Wegfalls des Monopols gibt es Nachwuchs. "Wir haben eine neue Gruppe von Brennern; junge Rentner, die ein bisschen wohlhabend sind und Spaß an der Brennerei haben", sagte der fränkische Kleinbrenner-Vorsitzende Fröhlich. "Das ist ein Lebensgefühl." dpa

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