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  3. ARD-Doku: Schwere Vorwürfe gegen die Fleischindustrie

ARD-Doku
26.06.2013

Schwere Vorwürfe gegen die Fleischindustrie

Arbeiter der Fleischfirma Steinemann hausen oft zu fünft in einem Zimmer, so wie auf diesem Bild aus der Dokumentation „Lohnsklaven in Deutschland“.
Foto: NDR

In der ARD-Dokumentation „Lohnsklaven in Deutschland“ zeichnen zwei Journalisten nach, wie ein großer Konzern seine Schlachthof-Arbeiter systematisch ausbeutet.

Der gruseligste Satz des Films fällt schon nach einer Minute. Ob sie keine Angst davor habe, zum Anwalt zu gehen, hat ein Vorarbeiter sie einmal gefragt, erzählt die Rumänin Roxana. „Weil es kann dir passieren, dass du über die Straße gehst und ein Auto dich überfährt.“

Die Szene ist Teil der Dokumentation „Lohnsklaven in Deutschland“, die Montagnacht in der ARD gesendet wurde. Die Autoren Michael Nieberg und Marius Meyer zeichnen darin nach, wie deutsche Fleischunternehmen über Werkvertragsfirmen osteuropäische Arbeiter systematisch ausbeuten.

Schlimme Zustände: Lohndumping muss Ende finden

Das Thema beschäftigt auch die Staatsanwaltschaft. Die Düsseldorfer Behörde ermittelt gegen ein Firmengeflecht von zwei Dutzend Unternehmen aus der Branche; Leiharbeiter sollen dort systematisch illegal beschäftigt worden sein. Die SPD-Fraktion fordert ein „Ende des Lohndumpings“. Auch die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten betont, dass „redliche Arbeitgeber“ mit Löhnen von drei bis vier Euro nicht mithalten könnten.

Für den ARD-Beitrag haben die Journalisten mehr als sechs Monate recherchiert, sind durchs Münsterland gereist, nach Rumänien und an den Niederrhein. Sie haben mit versteckter Kamera Männer gefilmt, die am Monatsende mit einem Geldkoffer vor die Unterkünfte der Arbeiter fahren und ihnen Scheine in die Hand drücken. Sie zeigen Zimmer, in denen fünf oder mehr Arbeiter hausen. Und sprechen mit Menschen, die hinter Stacheldraht wohnen und nicht mehr als 600 Euro brutto im Monat verdienen.

Reportage deckt Netzwerk der Ausbeutung auf

Die Geschichten, die diese Arbeiter erzählen, klingen alle so ähnlich wie die von Roxana: Die Rumänin arbeitet bis zu ihrer Kündigung für die norddeutsche Fleischfirma Steinemann, mit einem Werksvertrag, der über eine spanische Firma läuft. Sie teilt sich ihr Zimmer mit drei Kolleginnen, ist immer auf Abruf, immer unter Beobachtung. Als Roxana Urlaub will, kündigt man ihr. Als sie mit einem Anwalt droht, sagt ihr Vorarbeiter diesen einen Satz. Den mit dem Auto. Und fügt hinzu: „Das gilt sogar in Rumänien. Du weißt nicht, ob dein Kind über die Straße geht und ein Auto es vielleicht überfährt.“

Die Reportage zeigt immer wieder Szenen wie diese, von denen man dachte, es gäbe sie in Deutschland eigentlich nicht. Auch für die Autoren kam vieles unerwartet. „Wirklich entsetzt hat uns, mit welcher Angst die Arbeiter leben, welches hohe Maß an Sozialkontrolle dort herrscht“, sagt Michael Nieberg. Er arbeitet in Münster. Wer im Münsterland lebt, kenne die Bilder von „osteuropäischen Autos, die vor Schrotthäusern stehen“, erzählt er .

Irgendwann habe er wissen wollen, was dahinter steckt, wer dort wohnt, woher die Menschen kommen. Nieberg kontaktiert ehemalige Arbeiter, erfährt durch sie immer mehr über das Netzwerk der Ausbeutung. Im Zentrum dieses kaum zu durchschauenden Geflechts steht die PHW-Gruppe, Mutterunternehmen der Geflügelfirma Wiesenhof. Unter dem Dach des Konzerns sammeln sich den Autoren zufolge Werkvertragsfirmen und andere Unternehmen, die die Menschen in Osteuropa anwerben und sie nach Deutschland bringen.

Unternehmen streiten Vorwürfe zu Lohnsklaven ab

Die Unternehmen selbst bestreiten jeden Zusammenhang. „Mit uns vertraglich verbundene Werksunternehmen sind selbstständige Unternehmen, auf deren Geschäftsbereich wir keinen Einfluss haben“, schreibt etwa die PHW-Gruppe. „Missstände sind uns bislang nicht bekannt geworden“, heißt es von der Firma Steinemann. Beide Unternehmen sind nach Ansicht der Autoren nicht die einzigen, die ihre Arbeiter ausbeuten. Zwar hätten sie sich in dem Film auf diese zwei Firmen beschränkt, „um in die Tiefe gehen zu können“. Aber, sagt Nieberg, bei ihren Recherchen habe man den Eindruck bekommen können, dass da „eine ganze Branche Dreck am Stecken hat“.

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