Sechs Prozent mehr?
Die IG Metall fordert ein Lohnplus, aber auch bessere Arbeitszeiten
Für die anstehende Tarifrunde peilt die IG Metall die Forderung nach einem Lohnplus von um die 6 Prozent an. Außerdem soll für alle Beschäftigten ein Anspruch auf eine befristete Arbeitszeitverkürzung auf bis zu 28 Wochenstunden ausgehandelt werden. Die Große Tarifkommission der IG Metall im Südwesten beschloss am Donnerstag in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart eine entsprechende Resolution. Auch in den sechs anderen Metalltarifbezirken trafen sich die Gremien, um über ihre Forderungen zu beraten – mit ähnlichen Ergebnissen.
„Die wirtschaftliche Situation ist gut, ist sehr gut“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger. Anzeichen für eine Verschlechterung gebe es nicht. Verglichen mit der Tarifrunde 2016 könne man noch einen Schritt mutiger sein. Damals war die IG Metall mit einer Forderung von 5 Prozent gestartet. Die Metallarbeitgeber im Südwesten nannten die Vorstellungen der Gewerkschaft „eine schwere Hypothek“ für die anstehende Tarifrunde.
Auch in Nordrhein-Westfalen schwebt der IG Metall den Angaben zufolge eine Forderung in einem Korridor um 6 Prozent vor. Im Bezirk Mitte wurden ebenfalls 6 Prozent vorgeschlagen, in Niedersachsen wurden 6,5 bis 7 diskutiert, Bayern legte sich nicht auf eine genaue Zahl fest.
Mit der sogenannten kurzen Vollzeit will die Gewerkschaft dem Wunsch vieler Menschen Rechnung tragen, Arbeit und Privatleben besser miteinander vereinbaren zu können. Für 24 Monate sollen Beschäftigte ihre Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden pro Woche herunterfahren und anschließend entscheiden können, ob sie in die reguläre Vollzeit zurückkehren oder weiter verkürzt arbeiten wollen. Für bestimmte Gruppen wie Schichtarbeiter oder Beschäftigte, die zu Hause Kinder zu betreuen haben, will die IG Metall einen Zuschuss aushandeln.
Der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie kritisierte das Vorhaben und warnte davor, dass sich der Faktor Arbeit weiter verteuere. (dpa)
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