Stellenabbau bei Kuka: Die Chinesen sind nicht schuld
Der Automatisierungs-Konzern Kuka baut in Augsburg 250 von 4000 Arbeitsplätzen ab. Auch die Beschäftigungsgarantie der Chinesen ändert daran nichts.
In Augsburg folgt Tiefschlag auf Tiefschlag. So soll das frühere Osram-Werk mit 650 Mitarbeitern geschlossen werden. Jetzt will auch noch Kuka – bislang ein Job-Garant – 250 Arbeitsplätze abbauen. Letzterer Fall ist völlig anders gelagert als der Niedergang der Lampenfabrik. Denn Kuka steht insgesamt sehr gut da. Die Wachstumsstory ist intakt, was hierzulande die Produktion absichern sollte.
Doch nun haben selbst die Glückskinder aus Augsburg Pech. Im Anlagenbau lief es zuletzt – auch wegen Managementfehlern – alles andere als rund. Kuka hat es hier aber mit anspruchsvollen Kunden aus der Autoindustrie zu tun. So baut Firmenchef Till Reuter die Sparte um und streicht – was überraschend ist – sogar Stellen. Wenn da nicht, wird mancher sicher munkeln, die neuen chinesischen Kuka-Eigentümer dahinterstecken. Doch die Gleichung Druck aus Asien kostet Jobs in Augsburg ist falsch. Schließlich stellt ein aus deutschen Managern bestehender Vorstand das kriselnde Anlagengeschäft neu auf, um es wieder profitabler zu machen. Konsequenzen aus der Misere wären auch gezogen worden, wenn Kuka einen heimischen Besitzer hätte.
Die von Chinesen für siebeneinhalb Jahre ausgesprochene globale Beschäftigungsgarantie gilt nicht für den aktuellen Fall. Denn dieses Versprechen bezieht sich nur auf das Verhältnis der Asiaten zu Kuka. Doch aktuell reagiert das deutsche Management auf Missmanagement in Augsburg. Dafür sind die Chinesen indes nicht verantwortlich. Klar ist aber auch: Investoren aus dem Land schauen erfahrungsgemäß nicht lange zu, wenn es in einem Bereich knirscht.
Die Diskussion ist geschlossen.