Studie: Die Energiewende ist zu teuer
Bayerische Wirtschaft kritisiert Förderung
Die Bundesregierung hat bei der Energiewende nach einer neuen Studie des Prognos-Instituts ihre Ziele bislang weit verfehlt. Ungeachtet von Zuschüssen in dreistelliger Milliardenhöhe für erneuerbare Energien seien die Emissionen des klimaschädlichen Kohlendioxids nicht wie geplant kontinuierlich gesunken, sondern stagnieren seit 2014. „Wir schaffen eigentlich alle Effizienzziele nicht“, sagte Studienautorin Almut Kirchner. „Also passt das Instrumentarium nicht zum Zielsystem.“ Mit „Instrumentarium“ sind hauptsächlich die über die Ökostrom-Zulage finanzierten Subventionen für die erneuerbaren Energien gemeint. Auftraggeber war die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw). Deren Präsident Alfred Gaffal nannte die Energiewende angesichts hoher Kosten „im Grunde ein Desaster“.
Die Studie stieß schnell auf Kritik: Raimund Kamm, Chef des Verbandes Windenergie Bayern, warf Gaffal vor, „Stimmung gegen die Energiewende“ zu machen. „Wann endlich übernimmt der vbw Verantwortung für den Klimaschutz und für die Lagerung des Atommülls?“, teilte er mit. Kamm kritisierte das „von einigen bayerischen Industrie- und Handelskammern geforderte Festhalten an der Kohle“ und „das Versagen bei der Bändigung des ausgeuferten Autoverkehrs“.
Kamm zufolge zeige der kurzfristige Preis an der Strombörse, dass „Deutschland bei der Stromwende vorankomme“. Dieser sei am Dienstag in Frankreich und der Schweiz deutlich höher gewesen als in Deutschland. (dpa, mke)
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