Verspekulierte sich Hoeneß mit T-Aktien?
Der Bayern-Präsident soll Millionen an der Börse verloren haben. Im Kampf gegen Steuerflüchtlinge macht nun auch Großbritanniens Premier David Cameron Druck.
Nach dem Bekanntwerden der Steueraffäre des FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß sowie des Ankaufs einer neuen Steuersünder-CD zeigen sich in Niedersachsen immer mehr Steuersünder selbst an. Dies berichtet der niedersächsische Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD). Schützenhilfe im Kampf gegen Steuerflüchtlinge kommt nun auch aus Großbritannien: Premier David Cameron forderte die britischen Überseegebiete und Kronbesitzungen zu einer stärkeren Zusammenarbeit auf.
Imme mehr Details im Fall Hoeneß
Unterdessen kommen mehr Details in der Steueraffäre um Uli Hoeneß ans Licht: Nach Berichten der Bild am Sonntag hat der Bayern-Präsident Millionenverluste mit der T-Aktie erlitten. Das Blatt beruft sich auf Münchner Justizkreise. Demnach soll sich Hoeneß wie tausende Kleinanleger von der anfänglichen Börseneuphorie rund um die T-Aktie anstecken haben lassen. Das Papier erreichte im März 2000 ein Allzeithoch von über 100 Euro, bevor es auf unter zehn Euro abstürzte.
Hoeneß soll auch nach 2001 erfolglos auf steigende Kurse gesetzt und so Millionen verloren haben. Wie die Bild weiter schreibt, pflegt Hoeneß mit der Telekom eine intensive Verbindung: „Als Werbebotschafter trat Hoeneß in Telekom-Spots auf. Der Konzern ist seit 2002 Hauptsponsor des Bundesligisten. Der künftige Vorstandschef Timotheus Höttges sitzt im Aufsichtsrat der FC Bayern München AG, dessen Vorsitzender Hoeneß ist.“ Höttges verteidigte vor kurzem öffentlich die Entscheidung des Aufsichtsrates, Hoeneß trotz Steueraffäre im Amt zu lassen.
Großbritanniens Premier Cameron will mehr Transparenz
Der Kampf gegen Steuerflüchtlinge findet in Großbritanniens Premier Cameron einen neuen Unterstützer: Wie die Nachrichtenagentur PA meldet, soll Cameron den britischen Überseegebieten und Staaten im Kronbesitz in einem Brief zwar ihr Recht auf niedrigere Steuersätze zugesichert haben. Jedoch pocht der Premier auf Regeln, die fair festgelegt und durchgesetzt werden. Demnach rief Cameron zu mehr Transparenz bei Steuerdaten und Besitzverhältnissen von Firmen auf. Viele der international als Steueroasen gebrandmarkten Regionen sind britische Überseegebiete oder britischer Kronbesitz.
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