Viele Briefe und Pakete bleiben noch einige Tage liegen
In der heutigen Nacht endet der Poststreik. Die Rückkehr zum Normalbetrieb kann sich aber noch verzögern. Je nach Region und Streikbeteiligung dauert die Aufarbeitung länger.
Auch nach dem Ende des Streiks bei der Deutschen Post müssen Verbraucher und Unternehmen noch mit Verzögerungen bei der Zustellung rechnen. Bis alle liegen gebliebenen Briefe und Pakte bei ihren Empfängern eintreffen würden, könnten noch "ein paar Tage" vergehen, sagte ein Post-Sprecher am Montag der Nachrichtenagentur AFP in Frankfurt am Main.
In einigen Regionen sei die Aufarbeitung der Sendungen schon abgeschlossen, sagte der Postsprecher weiter. In anderen Regionen, wo die Streikbeteiligung höher gewesen sei, könnte es dagegen noch einige Tage dauern. Die Post könne bei der Zustellung wegen des Briefgeheimnisses nicht zwischen wichtigen und weniger wichtigen Sendungen unterscheiden. Nur in "absoluten Ausnahmefällen" könnten Sendungen priorisiert werden, sagte der Sprecher.
Neuer Tarifvertrag nach vier Wochen Streik
Die Post und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatten sich am Sonntag nach einem dreitägigen Verhandlungsmarathon auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Vorausgegangen war ein einmonatiger Dauerstreik. Für die Post-Beschäftigten bedeutet die Einigung neben einem Gehaltszuwachs vor allem umfassende Job-Garantien: Der eigentlich am Ende dieses Jahres auslaufende Schutz vor betriebsbedingten Beendigungs-und Änderungskündigungen wird um vier Jahre bis Ende 2019 verlängert. Außerdem wird der Verbleib von Brief- und Verbundzustellung im Bonner Konzern für drei Jahre bis Ende 2018 garantiert.
Beim Knackpunkt der Verhandlungen, den umstrittenen DHL Delivery-Gesellschaften, vereinbarten beide Seiten einen Kompromiss. Die von der Post zum Jahresbeginn neu gegründeten und wegen der niedrigeren Löhne von Verdi abgelehnten Gesellschaften bleiben. Allerdings bleiben die laut Post 7600 Paketzusteller des Konzerns dauerhaft bei der Post. afp
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