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Entwicklung
26.06.2017

Von wegen Krise in der Türkei

Politisch durchschreitet die Türkei seit längerem stürmische Zeiten. Doch die Wirtschaft im Land erholt sich gerade wieder. Das liegt auch an den staatlichen Investitionen.
Foto: Ozan Kose, afp

Aus der Wirtschaft der Türkei kommen erstaunlich gute Nachrichten. Sie wächst auch dank staatlicher Investitionen. Wie lange das gut geht, ist allerdings ungewiss

Die Istiklal Caddesi im Herzen Istanbuls ist nicht nur die bekannteste Einkaufsmeile der Türkei, sie ist auch ein Spiegel der wirtschaftlichen Entwicklung des Schwellenlandes. Und dieser Spiegel zeigt: Zahlreiche Läden dort haben zugemacht, auch solche von deutschen Konzernen wie Tchibo oder Mediamarkt. Kunden blieben aus. Türkische, weil sie angesichts der instabilen Lage ihr Geld zusammenhielten. Ausländische, weil kaum noch westliche Touristen kamen. Warnungen vor einer Wirtschaftskrise wurden laut. Doch neuerdings kommen aus der türkischen Wirtschaft überraschend positive Nachrichten. Ist die Talsohle durchschritten?

Politisch steuert die Türkei seit mindestens zwei Jahren durch stürmische Zeiten, die auch die Wirtschaft in schweres Fahrwasser gebracht haben. Die drei großen Ratingagenturen stuften die Türkei auf Ramschniveau herunter. Im Quartal nach dem Putschversuch vom Juli 2016 schrumpfte die Wirtschaft erstmals seit dem Krisenjahr 2009. Bei Präsident Recep Tayyip Erdogan dürften die Alarmglocken geschrillt haben. Denn die Unterstützung, die er weiterhin in großen Teilen der Bevölkerung genießt, basiert auch auf den wirtschaftlichen Erfolgen, die die Türkei unter seiner Ägide erzielt hat.

Um die Konjunktur wieder anzukurbeln, hat die Regierung ihre Ausgaben ausgeweitet und großzügig Steuervergünstigungen gewährt. Das Volumen des Kreditgarantiefonds wurde von 20 Milliarden auf 250 Milliarden Lira (64 Milliarden Euro) aufgestockt, womit Bankkredite an kleine und mittelständische Unternehmen abgesichert wurden. Subventionen für Ferienflieger, die Urlauber-Flughäfen in der Türkei ansteuern, wurden ausgebaut: Jeden dieser Charterflüge bezuschusst die Regierung noch bis Jahresende mit mindestens 6000 Dollar. So stieg erstmals seit dem Herbst 2015 die Zahl der ausländischen Besucher im April wieder, wenn auch von einem niedrigen Niveau aus.

Spielraum für die Maßnahmen hat die Regierung: Das Haushaltsdefizit lag 2016 bei nur 1,1 Prozent. Ausgerechnet der EU-Beitrittskandidat, der sich seit Jahrzehnten erfolglos um die Aufnahme bemüht, erfüllte damit die Maastricht-Kriterien – anders als etwa Frankreich oder Spanien. Und die Konjunkturmaßnahmen zeigen erste Erfolge. Die Regierung vermeldete für das erste Quartal 2017 ein Wachstum von 5 Prozent. Die Weltbank korrigierte ihre Prognose für dieses Jahr kürzlich um einen halben Punkt auf 3,5 Prozent nach oben.

Um die Arbeitslosigkeit von 11,7 Prozent in den Griff zu bekommen, reicht das allerdings nicht. Besonders alarmierend ist die Jugendarbeitslosigkeit, die inzwischen auf 23 Prozent angestiegen ist. „Wir benötigen Auslandsinvestitionen, die Arbeitsplätze schaffen“, sagt der geschäftsführende Vorstand der deutsch-türkischen Handelskammer in Istanbul, Jan Nöther. Im vergangenen Jahr gingen internationale Direktinvestitionen allerdings um 31 Prozent auf 12,1 Milliarden Dollar (10,8 Mrd Euro) zurück, und in den ersten zwei Monaten des Jahres beschleunigte sich dieser Rückgang sogar noch. „Die Investitionen werden auch im ersten Halbjahr 2017 rückläufig sein“, sagt Nöther. Große deutsche Unternehmen, die schon in der Türkei vertreten seien, investierten zwar weiterhin. „Die Neuinvestitionen sind aber zurückhaltend. Besonders kleine und mittlere Unternehmen warten ab.“

Trotz des schwierigen politischen Umfelds betonen deutsche Wirtschaftsexperten die Standortvorteile der Türkei: gut ausgebildete Fachkräfte, verhältnismäßig niedrige Löhne, hohe Produktivität. Branchen wie der Automobilsektor boomen besonders wegen der Exporte von Lastwagen und Bussen, wovon deutsche Firmen wie Mercedes-Benz Türk profitieren. Und nicht zuletzt ist die Türkei ein Markt mit 80 Millionen potenziellen Konsumenten, der weiterwächst.

Die Regierung weiß, dass sie für nachhaltiges Wachstum auf internationale Investoren angewiesen ist, die sie deshalb umwirbt. Ein deutscher Wirtschaftsexperte in Istanbul, der anonym bleiben will, sagt: „Die Türkei gehört derzeit zu den investorenfreundlichsten Ländern überhaupt.“ Wie die Demokratie sich entwickele, sei dabei zweitrangig. „Investoren wollen Stabilität.“ Hilfreich für das Image im Ausland sind massenhafte Entlassungen und Festnahmen allerdings nicht.

Zwar ist seit Erdogans Sieg beim Verfassungsreferendum etwas Ruhe in der Türkei eingekehrt. Ob die sich aber als nachhaltig oder trügerisch erweist, ist ungewiss. Auch viele wohlhabende Türken scheinen sich lieber absichern zu wollen. Der Wirtschaftsexperte sagt: „Jeder, der es sich leisten kann, hat sich einen europäischen Pass besorgt.“ (dpa)

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