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Börse
09.02.2016

Warum der Dax-Einbruch übertrieben ist

„So schlimm ist die fundamentale Lage nicht.“ Börsenfachmann Robert Halver kann die Reaktion der Märkte nachvollziehen, hält einen Teil aber auch für übertrieben.
Foto: Frank Rumpenhorst, dpa

Der Dax fällt unter 9000 Punkte. Börsenexperte Robert Halver erklärt, wie es am Aktienmarkt weitergeht und warum in der Weltwirtschaft schnelles Handeln nötig ist.

Herr Halver, wie ist der Dax-Absturz unter 9000 Punkte zu erklären?

Halver: Wir erleben eine Verkettung unglücklicher Umstände. Das Thema China wabert durch den Raum, der Fall des Ölpreises wabert, die Angst vor der abkühlenden Weltkonjunktur wabert. Jetzt kommt die Frage hinzu, welche Banken die kriselnde US-Fracking-Industrie mitfinanziert haben. Waren auch europäische Banken dabei? Mit Sicherheit waren europäische Banken dabei! Es gibt zwar keine Bankenkrise wie früher. Doch ist die psychologische Stimmung erst einmal schlecht, reicht der Flügelschlag eines Schmetterlings, um noch mehr schlechte Stimmung zu erzeugen.

Große Abschläge sehen wir bei den Banken – Commerzbank, Deutsche Bank. Haben unsere Banken ein Problem?

Halver: Hier muss man sehr deutlich die europäische Bankenpolitik kritisieren. Es nutzt nichts, die niedrigsten Zinsen aller Zeiten zu haben und die größte Sintflut an Geld, die Europa je gesehen hat, wenn die Banken so strikt reguliert werden, dass sie zur Eigenkapitalschonung keine Kredite vergeben. Punkt! Politiker, die ihre Regulierungswut an den Banken auslassen, sollten auch darüber nachdenken, dass sie damit die Privatwirtschaft schädigen, die nicht mehr ausreichend an neue Kredite kommt. Wie soll da ein Aufschwung zustande kommen?

Dax-Kurs fällt: Die Banken müssen sich anpassen

Angeschlagen ist derzeit die Deutsche Bank mit 6,8 Milliarden Euro Verlust. Wird es eng?

Halver: Lassen Sie es mich allgemein sagen. Die Banken müssen sich der Großwetterlage anpassen, aufräumen und Tabula rasa machen. Der „Dreck“, der in den Bankbilanzen schlummert, muss weg, damit wieder Ruhe in den Bankensektor kommt. Ich halte deshalb die Abschreibungen für richtig, auch wenn sie zu hohen Verlusten führen. Politiker müssen aber auch darauf achten, dass europäische Banken nicht den Anschluss an die angelsächsische Konkurrenz verlieren. Dort werden die Banken hinter vorgehaltener Hand massiv gestützt. Wir erweisen dem deutschen beziehungsweise europäischen Finanzplatz einen Bärendienst, wenn wir unsere Banken schröpfen und damit den weltgrößten Banken aus den USA und England das Terrain überlassen. Zum Schluss sind wir fremdbestimmt und haben nichts gewonnen. Genauso wie wir im Maschinenbau weltweit vorne mitspielen, sollten wir uns in Europa bemühen, auch auf Bankenebene mithalten zu können.

Bisher haben die Notenbanken für Ruhe an den Märkten gesorgt. Funktioniert das nicht mehr?

Halver: Das kommt noch dazu. Der Geldpolitik wird nicht mehr zugetraut, die Privatwirtschaft und die Konjunktur zu erreichen. Das Breitbandantibiotikum der Notenbanken zur Beruhigung an den Märkten wirkt nicht mehr so wie bisher.

EZB-Chef Mario Draghi liebäugelt mit einer noch lockereren Geldpolitik. Ist er auf der richtigen Spur?

Halver: Draghi ist derjenige, der in letzter Instanz die Eurozone wie Pattex zusammenhalten muss. Er muss der Euro-Sklerose – Europa funktioniert zurzeit nicht wirklich – entgegenwirken. Außerdem gibt es leider keine Reformbewegung in Europa, die die Unternehmen animiert, zu investieren. Doch sollten alle wichtigen Notenbanken zusammenarbeiten. Denn wenn alle ihre Währungen schwächen wollen, um die Wirtschaft nach außen zu stützen, wird am Ende keine Währung schwach. Wir brauchen deshalb eine Aktion, in der man sich bei den Wechselkursen in Bandbreiten bewegt, damit auch auf der Währungsseite Ruhe in den Karton kommt. Der weltweite Währungsabwertungskrieg muss aufhören.

Welche Rückschläge stehen uns an der Börse noch bevor? Wie tief kann der Dax fallen?

Halver: Wir sind angeschlagen, klar. Ich denke aber, dass wir in die Nähe dessen kommen, wo man zweimal darüber nachdenkt, ob das alles richtig ist. Denn so schlimm ist die fundamentale Lage nicht. Die Preise für Rohstoffe fallen. Das ist gut für die heimische Wirtschaft. Der Euro ist immer noch eher schwach. Das ist ebenfalls gut. Wir haben eine Notenbank, die immer noch auf der Überholspur ist. Und die Weltkonjunktur ist nicht so schlecht, wie sie stimmungsmäßig an den Aktienmärkten dargestellt wird. Aber mit Tränen in den Augen ist man blind, sagt Sänger Julio Iglesias. Wer aus Panik die fundamentalen Dinge nicht sieht, ist schlecht beraten. Dann kommt es so weit, dass Konsumenten den Sofa-Kauf ein halbes Jahr aufschieben. Und der Investor wartet mit dem Hausbau. Wenn das millionenfach passiert, ist es schlimm. Dann passiert das Gleiche wie 2008. Das Problem war damals nicht die Pleite der Lehman-Bank. Das war die kleinste aller Investmentbanken. Das Problem war, dass daraus eine Risikoabneigung entstand, in der jeder dem anderen misstraut hat.

Dann liegt Starinvestor George Soros gar nicht so falsch, der sich an die Finanzkrise 2008 erinnert sieht?

Halver: Ja, es ist so. Wer 2016 Probleme geldpolitisch zulässt, hat die Krise von 2008 nicht verstanden. Wir können bei de facto null Zinsen diese nicht weiter senken. Der Schuss der Notenbanken muss sitzen. Für uns Sparer bedeutet das, es wird keine höheren Zinsen geben. Der Weltspartag bleibt der Volkstrauertag. Denn das ist ein Luxus, den sich unsere Finanzwelt nicht mehr leisten kann.

Dax-Einbruch: Das ist wichtig für den Anleger

Was muss also passieren?

Halver: Zwei Dinge. Die Zinswende in den USA muss sofort ausgesetzt werden. Sonst geht die Kapitalflucht aus China Richtung USA weiter. Das Zweite ist China selbst. Das Land hat einen Aktienmarkt, der schlimmer ist als früher unser Neuer Markt…

Ein Kasino…

Halver: Ja, ein Kasino, eine Zockerbörse. Die reale Wirtschaft in China ist stärker als die Börse. Doch irgendwann kann die Stimmung dort so schlecht werden, dass auch die reale Wirtschaft betroffen ist. Wenn China schon auf Planwirtschaft setzt, warum steuern sie dann den Aktienmarkt nicht auch? Ich bin kein Freund staatlicher Eingriffe, aber manchmal muss man eingreifen! Wären die Börsen dort zu Jahresbeginn nicht so stark eingebrochen, hätte sich das Thema China nie so negativ präsentiert wie jetzt.

Was macht der einfache Anleger in dieser Situation?

Halver: Er sollte seine Ansparpläne für Aktien oder Fonds weiterlaufen lassen. Jetzt bekomme ich zu deutlich günstigeren Kursen für mein Geld einen höheren Aktienanteil. Wir brechen nicht zusammen, der Finanzmarkt bricht nicht zusammen. Das ist meine Überzeugung. An den Aktienmärkten kann es aber auch einmal nach unten gehen.

Wo steht der Dax Ende 2016? Die Prognosen von im Schnitt 11800 Punkten dürften ja überholt sein.

Halver: Da könnten Sie mich auch nach den Lottozahlen vom nächsten Samstag fragen. Aber im Ernst: Ich denke höher als jetzt – unter der Bedingung, dass die Chinesen den Markt stützen, die Amerikaner von der Zinswende Abstand nehmen und die Opec bei Rohöl vielleicht mehr Förderdisziplin walten lässt.

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