"Weltbild 2.0": So soll es mit dem Verlag weitergehen
Wie geht es mit Weltbild weiter? Eine Frage, der sich Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz annehmen musste und auf die er jetzt eine erste Antwort präsentiert.
Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hat den Mitarbeitern der Augsburger Verlagsgruppe Weltbild seine Pläne vorgestellt, wie er sich die Zukunft des Unternehmens vorstellt. „Weltbild 2.0“ heißt hier das Stichwort, wie sein Sprecher Patrick Hacker unserer Zeitung bestätigte. Das Unternehmen arbeitet mit einer deutlich kleineren Belegschaft weiter. 582 Frauen und Männer mussten zuletzt gehen.
Nun gehe es darum, nach vorne zu schauen, sagte Geiwitz auf einer Mitarbeiterversammlung. Wenn alle Beschäftigten gemeinsam anpacken, dann könne das Unternehmen neu durchstarten. Geiwitz stellte sein Konzept vor, um Weltbild wettbewerbsfähig zu machen. Dazu gehörte ein attraktiveres Sortiment, eine stärkere Ausrichtung auf die Kunden, die Optimierung der Logistik und eine gezieltere Werbung. Zudem sollen in der Verwaltung die Personalkosten gesenkt werden. Weltbild soll ein Multichannel-Händler bleiben. Optimistisch stimmt auch die neue Version des E-Readers „Tolino“, der derzeit auf den Markt kommt.
Die Mitarbeiter können sich am Umbau aktiv beteiligen. Beispielsweise ist ein E-Mail-Postfach für Verbesserungsvorschläge eingerichtet worden. Geschäftsführer Carel Halff ist zwar nach wie vor im Unternehmen, alle operativen und strategischen Entscheidungen verantwortet aber Insolvenzverwalter Geiwitz. Zu „Weltbild 2.0“ wird auch eine Sanierung der Filialkette gehören. Dass rund 100 der derzeit rund 220 Weltbild-Plus-Filialen von der Schließung bedroht sein könnten, hatte unsere Zeitung bereits berichtet. Das Schutzschirmverfahren für die Filialkette läuft Ende April aus.
Was mögliche Investoren betrifft, erklärte Geiwitz seinem Sprecher Hacker zufolge, er sei weiterhin „vorsichtig optimistisch“. Erste verbindliche Angebote gibt es bereits. Sie seien die Basis für Verhandlungen. Geiwitz hatte stets betont, sein Ziel sei es, Weltbild als Ganzes zu erhalten. Als Insolvenzverwalter muss er sich aber auch darum kümmern, ein möglichst gutes Angebot für Weltbild zu bekommen, um am Ende die Gläubiger bestmöglich bedienen zu können.
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