Weniger Zeitarbeiter in Bayern
Es gibt einen deutlichen Rückgang der Leiharbeit auf hohem Niveau.
Subjektive Beobachtung und objektiver Befund passen oft nicht zusammen. So kommt ein Beobachter auch des regionalen Wirtschaftsgeschehens rasch zu dem Schluss, dass insbesondere die Zahl der Zeitarbeiter auch in den vergangenen Monaten auf Rekordniveau geblieben ist. Doch der über Jahre andauernde Anstieg der Leiharbeit ist gestoppt. Wenn auch auf extrem hohem Niveau geht die Zahl der Zeitarbeiter und der Firmen, die diese Mitarbeiter an Unternehmen verleihen, im Bund wie in Bayern zurück. Das geht aus dem Datenmaterial der Statistikbehörden wie der Bundesagentur für Arbeit hervor.
Die meisten Leiharbeiter gab es im August 2011
Damit bestätigten sich Befürchtungen der Gewerkschaft IG Metall, die Zahl der Zeitarbeiter könnte in Deutschland über die Marke von einer Million klettern, nicht. Mit 927 100 wurde der Höhepunkt dieser Entwicklung im August vergangenen Jahres erreicht, hat die Bundesagentur für Arbeit registriert. Ende 2012 waren es dann schon 822 000. Parallel dazu verringerte sich die Zahl von Leiharbeitsfirmen in Deutschland von 18 500 Mitte 2012 auf 18 000 Ende vergangenen Jahres. In Bayern gab es 2012 im Jahresschnitt 114 650 Zeitarbeiter gegenüber 123 600 im Jahr zuvor.
Paul Ebsen von der Bundesagentur für Arbeit führt diese Entwicklung darauf zurück, dass Arbeitgeber im vergangenen Jahr aufgrund der schlechteren konjunkturellen Entwicklung nicht mehr in dem Maße zusätzliche Zeitarbeitsplätze geschaffen haben. Von einer Trendwende hin zu einem Einbruch der Leiharbeit will der Experte aber nicht sprechen: „Wenn die Konjunktur spürbar anzieht, holen die Firmen auch wieder mehr Leiharbeiter an Bord.“
Viele Betriebe haben ihre Einstellungspraxis geändert
Die Bundesagentur für Arbeit sieht bereits eine Veränderung der Einstellungspraxis in vielen Betrieben. Nach monatelanger Zurückhaltung macht sich die verbesserte wirtschaftliche Stimmung bemerkbar. Auch in Bayern schaffen Firmen wieder mehr Jobs – und zwar auch feste, hat die Bundesagentur herausgefunden. Damit bestätigen sich Informationen des Ifo-Instituts. Der Geschäftsklima-Index des Hauses konnte im vierten Monat in Folge zulegen. Der Optimismus ist zurück.
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