Wenn der Paketbote gar nicht klingelt
Zustelldienste, die Sendungen abstellen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen: Wer online bestellt, kennt das. Dabei ist der Service der Paketdienste gut, sagt die Stiftung Warentest.
7,5 Millionen Pakete verschicken die Deutschen jeden Tag. Und in den kommenden Wochen dürften es noch einige mehr sein – weil zum einen immer mehr Geschenke im Internet bestellt werden und zum anderen viele Weihnachtspräsente als Paket verschickt werden. Und gerade zu Weihnachten müssen Sendungen pünktlich ankommen. Nichts ist peinlicher als ein Geschenk, das erst nach Heiligabend sein Ziel erreicht.
Die gute Nachricht: Die fünf großen Paketdienste in Deutschland arbeiten schnell. Nach ein bis zwei Tagen sind Pakete, die innerhalb des Landes versendet werden, meist am Ziel. Das berichtet die Stiftung Warentest, die für ihr aktuelles Test-Heft 100 Sendungen quer durch Deutschland geschickt hat.
Paketdienste: DPD und GLS liefern am schnellsten
Am schnellsten lieferten DPD und GLS mit durchschnittlich 1,2 Tagen. UPS brauchte im Schnitt 1,6 Tage, DHL 1,9. Am längsten dauerte es bei Hermes mit 2,3 Tagen, „was auch nicht schlecht ist“, wie die Warentester urteilen. Den happigen Expresszuschlag – 30 statt 8,99 Euro etwa bei DHL – könnten sich viele Kunden daher wohl schenken. Bei DHL, DPD und UPS waren die Expresspakete im Test nach einem Tag beim Empfänger, die normalen häufig aber auch. Einziger Vorteil: Bei Express kann der Kunde die Abhol- und Zustellzeiten eingrenzen.
Die Lieferzeit ist das eine, die Zuverlässigkeit bei Zustellung aber eine andere Sache. „Viele Kunden klagen über schlechten Service“, betonen die Verbraucherschützer. Ein Grund: Häufig liefern die Paketboten tagsüber – dann, wenn der typische Internetbesteller bei der Arbeit ist, beim Einkaufen oder vielleicht beim Sport. „Die Lieferzeiten passen nicht zum Lebensrhythmus vieler Menschen“, heißt es bei der Stiftung Warentest.
Immer wieder kommt es vor, dass Zusteller gar nicht klingeln
Und immer wieder werden Klagen laut, dass Zusteller gar nicht klingeln, obwohl der Empfänger zu Hause ist. „Im Test ist das zweimal vorgekommen“, betonen die Verbraucherschützer. Außerdem seien Pakete ohne Absprache einfach vor der Tür oder in einer Garage abgelegt worden – oder landeten beim Nachbarn, ohne dass der Empfänger informiert worden sei. Ein DPD-Bote verschaffte sich gar über den Hintereingang Zugang zur Küche – legte seine Sendung ab und nahm ein versandfertiges Paket mit.
Und noch eines steht für die Tester fest: Wer zu Weihnachten Zerbrechliches verschenken will, sollte sich überlegen, ob er den Transport DHL & Co. überlässt. Denn die fünf Teller, zwei Sektgläser und der Glasbilderrahmen, die in jedem der 100 versendeten Pakete lagen, kamen nur in 80 Prozent der Fälle ohne Scherben an. Und das, obwohl die zerbrechliche Ware sorgfältig mit Luftpolsterfolie verpackt und die Leerräume mit Polystyrolchips ausgestopft waren.
Stiftung Warentest: DHL ist günstig und zuverlässig
Aber auch hier gab es Unterschiede: Bei DHL blieb der Inhalte aller Pakete heil, bei DPD galt das nur für zwei Drittel der Sendungen. Bei Hermes kam ein Viertel, bei UPS ein Fünftel der Pakete mit Bruch an.
Das Fazit der Warentester: Günstig und zugleich zuverlässig ist die Deutsche-Post-Tochter DHL. Das online aufgegebene Paket kostete 5,99 Euro und brauchte ein bis zwei Tage. Bei Hermes kostet das Paket 5,90 Euro und war meist zwei bis drei Tage unterwegs.
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