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Verkehr
17.02.2018

Wer für kostenloses Bus- und Bahnfahren bezahlen müsste

Der Vorschlag der Bundesregierung zum kostenlosen Nahverkehr lässt viele Fragen offen. Wie das Vorhaben finanziert werden soll, ist nicht geklärt.
Foto: Julian Stratenschulte, dpa

Der Vorschlag der Bundesregierung zum kostenlosen Nahverkehr wird derzeit heftig diskutiert. Weshalb Menschen auf dem Land wenig von den Plänen haben könnten.

Ob die Idee vom kostenlosen Nahverkehr nun ein großartiger Schachzug oder eine Schnapsidee ist, kommt wohl ganz darauf an, wen man fragt. Während mancher Großstädter schon ausrechnet, wie viel Geld er sich durch das wegfallende Monatsticket spart, überlegt der Pendler vielleicht, ob die Regelung auch seine tägliche Zugstrecke zur Arbeit beträfe. Und manch einer, der auf dem Land lebt, fragt sich womöglich, mit welchem Bus er denn überhaupt kostenlos fahren könnte. Schließlich ist gerade dort das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln oft ausbaufähig.

Dass es grundsätzlich gut ist, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, ist für Peter Stöferle, Verkehrsexperte der IHK Schwaben, klar. Schließlich ist die Fahrt mit Bus und Bahn weitaus umweltfreundlicher als die mit dem Auto. Dennoch sagt er: „Nicht jede Fahrt lässt sich mit den Öffentlichen zurücklegen“. Dass durch einen kostenlosen Nahverkehr plötzlich kaum mehr Autos unterwegs wären, denkt er nicht: „In vielen Orten auf dem Land können die Menschen nicht ohne Auto sein“.

Um die öffentlichen Verkehrsmittel dort populärer zu machen, müsse man zunächst das Angebot ausbauen. Stöferle: „Die Qualität ist sehr viel entscheidender als die Frage des Fahrpreises.“ Wer drei Mal eine halbe Stunde in der Kälte auf den verspäteten Zug warten musste, der überlege sich beim vierten Mal, ob er nicht doch lieber mit dem Auto fahre. Letztlich müssten also zunächst die Rahmenbedingungen stimmen, um den öffentlichen Nahverkehr flächendeckend attraktiv zu machen. Und dazu müsse eine Menge Geld in die Hand genommen werden, erklärt Stöferle.

Investitionen in Stadt und Land notwendig

Investitionsbedarf sieht der Verkehrsexperte jedoch nicht nur auf dem Land. Sollte der Nahverkehr kostenlos sein, würde aller Voraussicht nach die Zahl der Fahrgäste in der Stadt erheblich steigen. Dort sei der Nahverkehr meist zwar gut ausgebaut. „In Spitzenzeiten aber schon jetzt überlastet“, sagt Stöferle. Um der steigenden Nachfrage nachzukommen, müsste also auch in der Stadt in den Ausbau des Angebots investiert werden.

Dass die Sorge vor steigender Nachfrage nicht unberechtigt ist, zeigt ein Blick nach Brandenburg. 1996 führte die Gemeinde Templin den kostenlosen Nahverkehr ein. Finanzieren wollte man die Gratis-Busse unter anderem durch den Wegfall von Investitionen, zum Beispiel in Straßen. Außerdem erhoffte man sich höhere Steuereinnahmen durch die Stärkung der Templiner Wirtschaft. Am Ende stiegen in der 16.000-Einwohnerstadt viel mehr Menschen als zuvor in die Busse. Nutzten 1997 rund 41.000 Fahrgäste die Templiner Busse, waren es vier Jahre später 613.000 Passagiere – fast das 15-fache. Die Kosten waren immens. Der Finanzierungsplan ging nicht auf. 2003 musste die Stadt das Kostenlos-Experiment beenden. Besonders teuer ist das Busfahren in Templin aber noch immer nicht. Für das Jahresticket zahlt man dort heute 44 Euro. Die Stadt bezuschusst dieses Modell mit 130.000 Euro jährlich.

Angesichts der Preise für Bus und Bahn im Rest Deutschlands ist das Jahresticket in Templin sehr günstig. Doch auch hier kostet der Unterhalt der Öffentlichen Geld. Möglich ist der günstige Preis durch staatliche Bezuschussung. Verkehrsexperte Stöferle sagt: „Den Verkehrsunternehmen ist es egal, wer ihre Einnahmen bezahlt.“ Ein kostenloser Nahverkehr müsse am Ende durch den Staatshaushalt, also durch Steuergelder bezahlt werden. Und das könne zum Gerechtigkeitsproblem werden. Bisher wird vor darüber diskutiert, Bus und Bahn in fünf Modellstädten gratis zu gestalten. Pläne für ländliche Gebiete gibt es noch nicht. „Die Menschen auf dem Land zahlen aber genauso Steuern“, sagt Stöferle. Sie würden ein bundesweites Gratis-Programm in Städten also genauso mitfinanzieren. Am Ende könnte der Plan der Bundesregierung zu einem „Privileg für bestimmte Menschen in einem bestimmten Umfeld werden“.

Viele Modell-Versuche sind bereits gescheitert

International wurde das Kostenlos-Modell schon einige Male ausprobiert. Allerdings meist nicht auf Dauer. In der spanischen Küstenstadt Torrevieja wurde Mitte der 1990er Jahre ein solcher Versuch gestartet. Zu dieser Zeit startete auch im belgischen Hasselt der Versuch. Ebenso auf mehreren kleinen Inseln in Dänemark. Überall stieg nach der Einführung die Zahl der Fahrten mit den Öffentlichen. Und bei all den Beispielen ist der Versuch am Ende gescheitert. Aus Kostengründen muss dort heute entweder wieder für die Fahrt mit Bus und Bahn bezahlt werden, oder das Gratis-Angebot gilt nur noch für einzelne Personengruppen wie Kinder oder Rentner.

Die estnische Hauptstadt Tallinn gilt als europäischer Vorreiter in Sachen kostenloser Nahverkehr. Seit 2013 können gemeldete Einwohner umsonst fahren. Die Stadtverwaltung will damit Staus und Luftverschmutzung verringern. Von der Stadt heißt es dazu: Die Geschichte sei ein Erfolg, und die Ziele seien erreicht worden. Die Autos seien dadurch aus den verstopften Straßen der Innenstadt verschwunden und die Mobilität ärmerer Familien erhöht worden. Auch finanziell sei das Ganze tragfähig, weil durch die Einführung viele Menschen nach Tallin gezogen sind und dort Steuern zahlen.

Ein besonderes Programm, um den Schadstoffausstoß zu verringern, gibt es in Stuttgart. An Tagen mit hohen Schadstoffwerten, wird dort Feinstaubalarm ausgelöst. Tickets für Bus und Bahn werden dann im Stadtgebiet günstiger. Damit wolle man die Bürger aufrufen, das Auto stehen zu lassen. (mit dpa)

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