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Industrie
03.09.2018

Wie sich Ferdinand Piëch einst MAN schnappte

Ein Bild aus dem Jahr 2008: Håkan Samuelsson (rechts) war noch MAN-Chef. Doch VW-Matador Ferdinand Piëch (links) kontrollierte als Aufsichtsratschef die Arbeit des Schweden.
Foto: Matthias Schrader, dpa

Einst gehörte die Münchner MAN AG zum Klub der 30 Dax-Konzerne. Im Jahr 2011 übernahm VW die Aktienmehrheit. Das hat Auswirkungen bis heute.

Am Ende wuchs es sich zu einem Wirtschaftskrimi aus. Im Mittelpunkt standen ein schwedischer Stratege namens Håkan Samuelsson in Diensten des Münchner Nutzfahrzeug- und Maschinenbau-Konzerns MAN sowie ein Österreicher in eigenen Diensten als Volkswagen-Großaktionär und Chef-Patriarch des Auto-Riesen. Die Rede ist natürlich von Ferdinand Piëch.

Samuelsson wagte es 2006, zur Attacke auf den schwedischen Lkw-Hersteller Scania zu blasen. Doch der einstige MAN-Chef reizte mit der nun einsetzenden Treibjagd auf Scania Piëch bis zum Äußersten, hatte die VW-Legende doch längst selbst die Finger nach dem schwedischen Premium-Lkw-Bauer ausgestreckt. Der Porsche-Enkel erlebte zu diesen Zeiten seinen vierten Frühling, was fatal war für Samuelsson. Denn Piëch war 2006 im Gegensatz zu heute noch ein wackerer und listenreicher Wirtschaftskrieger, der lustvoll und unerbittlich Gegenangriffe zu führen wusste. So drehte der inzwischen 81-Jährige den Spieß um und führte selbst eine Jagdgesellschaft an, der es gelang, die einst so stolze und im Deutschen Aktienindex vertretene MAN AG zur Strecke zu bringen, also zu übernehmen.

Håkan Samuelsson ist heute Chef von Volvo

Am Ende gehörten Piëch, der Fahrzeugmarken sammelte wie andere seltene Käfer oder Bordeaux-Weine, Scania und MAN. Sein Widersacher Samuelsson war längst im Zuge einer Korruptionsaffäre in München vom Hof gejagt worden, als VW 2011 die Mehrheit der MAN-Aktien erbeutet hatte. Der heute 67 Jahre alte Schwede hat aber als Volvo-Auto-Chef ein glänzendes Comeback hingelegt. In den Jahren seines Ringens mit Piëch spielte sich ein starkes und spannendes Stück bayerischer Wirtschaftsgeschichte ab – mit Auswirkungen bis heute.

Denn nun herrschen eben die VW-Großaktionärsfamilien Porsche und Piëch über die MAN-Familie. Sie entscheiden etwa, was aus dem großen Augsburger Maschinenbauteil des Unternehmens wird. In der Stadt arbeiten noch rund 5100 Menschen für MAN, rund 4000 bei der Diesel- und Turbosparte, die neuerdings MAN Energy Solutions heißt, und 1100 bei der Tochtergesellschaft Renk, einem Getriebehersteller. Es steckt also noch jede Menge Augsburg in MAN. Die drei Buchstaben des Kürzels gehen ja auf die Bezeichnung „Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg“ AG zurück. So wurde das Unternehmen 1908 getauft.

Das „M“ hat also, anders als manche vermuten, nichts mit München zu tun. Doch in der Landeshauptstadt sitzt nach wie vor die börsennotierte Holding MAN SE mit noch etwa 200 Mitarbeitern. Insgesamt arbeiten im Freistaat 21000 Frauen und Männer für die MAN-Firmen. Im Münchner Lastwagenwerk sind es 9000 und in der Nürnberger Motorenfabrik nochmals 4000. Doch was fängt Volkswagen mit dem von Piëch erlegten Brocken an? Der VW-Chef-Patriarch hat sich in seiner dominanten Langzeitrolle sozusagen selbst entlassen, indem er auch aus Wut über die Diesel-Affäre seine Volkswagen-Aktien im Wesentlichen abstieß.

Traton soll an die Börse

Die heute in Wolfsburg Verantwortlichen machen nun das Lkw-Geschäft mit MAN und Scania „kapitalmarktfähig“, auf Deutsch reif für einen Börsengang. Ob die inzwischen unter dem martialischen Namen „Traton“ firmierende Einheit wirklich an den Aktienmarkt gebracht wird, ist offen. Wer nun als Humanist glaubt, im Latein- und Griechisch-Unterricht nicht gut genug aufgepasst zu haben und so nicht zu wissen, um welche Gottheit es sich bei Traton handelt, kann beruhigt sein. Den Meeresgott schreibt man schließlich mit „i“. Traton ist ein neuzeitliches Mischwort-Kunstwesen. In ihm, so erhoffen sich jedenfalls seine Erschaffer, sollen Begriffe wie Transformation, Transport, Tonnage, Tradition und die Bereitschaft, immer „on“ zu sein, durchscheinen.

Manch lang gedienter MANler mag sich angesichts all der verbalen Neuerungen verwundert die Augen reiben, schließlich heißt ja die Diesel-Sparte, die in Augsburg schlicht „der Diesel“ genannt wird, MAN Energy Solutions.

Trotz aller sprachlicher Innovationen bleibt die Zukunft des Energy-Solutions-Diesels und des Getriebeherstellers Renk offen. Seitens der im VW-Reich mächtigen Gewerkschaft IG Metall hieß es auch jetzt wieder gegenüber unserer Zeitung entschieden, Diesel und Renk blieben bei Volkswagen. Daran ändere sich nichts. Doch können die Arbeitnehmervertreter die für Augsburg beruhigende Position auch langfristig verteidigen? Hier kommen indes immer wieder Zweifel auf. So hatte VW-Chef Herbert Diess unlängst orakelt: „Wir haben Geschäftsfelder, die gehören nicht zu unseren Kernaktivitäten – etwa MAN Diesel & Turbo oder den Maschinenbauer Renk.“

MAN Turbo & Diesel heißt jetzt Energy Solutions

Was viele MANler wohl amüsiert zur Kenntnis genommen haben: Der Volkswagen-Boss spricht weiter standhaft vom „Diesel“ und nicht von „Energy Solutions“. Für weniger Heiterkeit dürften aber die nachgeschobenen Sätze von Diess gesorgt haben, nach denen VW nun überlegen müsse, „wie wir die Geschäfte am besten ausrichten“. Das sehe der Betriebsrat auch so. So meint der Volkswagen-Lenker vieldeutig zum Schicksal der Augsburger MAN-Betriebe: „Es ist schließlich unser gemeinsames Interesse, für die Belegschaft zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen – und dafür gibt es mehrere Optionen.“ Was das nun für Optionen sein könnten, bleibt allerdings offen.

Vieles scheint möglich zu sein: der Verbleib bei VW, ein Verkauf, Zusammenlegungen mit anderen Unternehmen oder gar ein Börsengang. Der bayerische MAN-Wirtschaftskrimi geht weiter.

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