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Abgasaffäre
22.01.2017

Wusste Martin Winterkorn in der VW-Affäre wirklich von nichts?

Martin Winterkorn (M), ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Volkswagen, tritt als Zeuge vor dem Abgas-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages auf.
Foto: Bernd von Jutrczenka (dpa)

Die Schäden im VW-Skandal um millionenfachen Abgas-Betrug lassen sich noch gar nicht absehen. Nur eines ist klar: Verantwortung übernehmen will keiner.

Jahre bevor der Diesel-Skandal aufflog, als Martin Winterkorn noch nicht das hässliche Gesicht eines der größten Industrie-Betrugsfälle aller Zeiten war, sondern gottgleiche Lichtgestalt im Volkswagen-Universum, da hat er einmal unfreiwillig sein Innerstes nach außen gekehrt. Auf der Frankfurter Automobilausstellung inspizierte er einen Wagen des Hyundai-Konzerns und merkte offenbar nicht, dass er dabei von einem IAA-Besucher mit dem Handy gefilmt wurde. Das Video landete im Internet, es zeigt Winterkorn mächtig angefressen.

Am Steuer des koreanischen VW-Golf-Konkurrenten sitzend, lässt er die Lenkradverstellung auf- und zuschnappen, immer wieder. „Da scheppert nix“, schwäbelt er – ein bitterer Vorwurf an die eigenen Ingenieure. „BMW kann’s nicht, wir können’s nicht. Warum kann’s der?“ VW-Golf-Designer Klaus Bischof kommt ins Stammeln: „Wir hatten ja mal eine Lösung, die war aber zu teuer...“ Winterkorn lässt keine Ausreden gelten, bohrt nach: „Warum kann’s der?“

Martin Winterkorn galt als Technik-Besessener, der sich um alle Details persönlich kümmert, jedes Schräubchen an jedem Fahrzeug jeder Konzernmarke kennt. Bis herauskam, dass Volkswagen weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen mithilfe einer eingebauten Schummel-Software deutlich niedrigere Abgaswerte vorgaukelte als angegeben und erlaubt. Und ausgerechnet Technik-Guru und Spaltmaß-Fanatiker Winterkorn will davon nichts mitbekommen haben – wie er nun vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags beteuerte, wo er sich um die brisanten Fragen wand wie ein eingeseifter Aal. Man habe ihn eben nicht informiert. Als ginge es nur um eine kleine Panne.

VW-Affäre: Was wusste Winterkorn?

Doch durch den Schwindel brach der Börsenwert des Konzerns massiv ein, ist das Vertrauen der Kunden zerstört, das Ansehen der ganzen deutschen Industrie beschädigt. 30.000 Arbeitsplätze werden weltweit abgebaut – die meisten davon in Deutschland, wo die Politik den Konzern und ihren früheren Lenker noch mit Samthandschuhen anfasst. In den USA dagegen sitzen VW-Manager im Knast, muss sich der Autobauer mit vielen Milliarden Dollar von seiner Schuld freikaufen. Einer Schuld, bei der es nicht nur um Messtricks und Steuer-Schummeleien geht: Einer Hochrechnung des renommierten Massachusetts Institute of Technology zufolge sollen sogar rund 60 Menschen vorzeitig gestorben sein, weil manipulierte VW-Dieselmotoren bis zu 40 Mal mehr Stickoxide ausgestoßen haben, als erlaubt – allein in den USA.

Martin Winterkorn war im September 2015 wenige Tage nach dem Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen an Millionen VW-Dieselautos zurückgetreten.
Foto: Peter Steffen/Archiv (dpa)

Nicht nur, weil dem Land Niedersachsen 20 Prozent der VW-Anteile gehören, steckt die deutsche Politik in der Zwickmühle. Tritt sie Volkswagen mit Milliarden-Strafen wie in den USA noch tiefer in den Staub, droht der Verlust tausender weiterer Jobs in Deutschland, geht es VW an die Existenz. Doch auch deutsche Verbraucher haben das Recht, angemessen dafür entschädigt zu werden, dass sie schändlich getäuscht wurden. Und nicht nur in den USA ist die Frage zu stellen, was all die Schadstoffe, die es gar nicht hätte geben dürfen, für die Umwelt bedeuten, wie stark Menschen in ihrer Gesundheit beeinträchtigt wurden.

Schonungslos zu klären ist auch, wie viele Steuern dem Fiskus entgangen sind, weil die VW-Diesel zu Unrecht als besonders sauber eingestuft wurden, warum alle staatlichen Kontrollmechanismen versagten und wer für das Desaster gerade steht. Den Kopf hinhalten, wie es die Ingenieure mussten, die keine klapperfreie Lenkradverstellung zuwege brachten, das wäre Martin Winterkorns Aufgabe. Ist mit seinem Rücktritt wirklich der Fall erledigt? Selbst wenn er tatsächlich die betrogene Unschuld wäre, die nichts wusste, was würde das denn bedeuten?

Dass er entweder doch nicht so viel von Technik versteht, wie er vorgab. Oder ein Tyrann war, vor dem die Mitarbeiter zitterten und lieber betrogen statt zu offenbaren, dass sie keine Dieselmotoren hinbekommen, die gleichzeitig spritzig, sparsam und sauber sind. So oder so: Er hat völlig versagt, der 16-Millionen-Euro-im-Jahr-Manager Winterkorn. Verantwortung übernehmen – warum kanns’s der nicht?

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