1000 Euro pro Semester: Hochschulen wollen Studenten wieder zur Kasse bitten
Eingeführt - und wenig später wieder abgeschafft. Über kaum ein Bildungsthema in Deutschland war so viel gestritten worden, wie die Studiengebühren. Nun wagen die Hochschulen einen neuen Vorstoß.
Zur Sanierung maroder Hochschulen in Deutschland will die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) auch die Studenten zur Kasse bitten. "Pro Student pro Semester 1000 Euro", regte Vizepräsident Andreas Bertram in der Neuen Osnabrücker Zeitung an. Diesen Solidarbeitrag könnten sich die Studierenden und das Land nach seiner Vorstellung teilen. Gegebenenfalls könne auch der Bund etwas beitragen.
"Es sollte auch überlegt werden, die Wirtschaft ins Boot zu holen", sagte Bertram. Pro Semester hätten die Studenten so etwa 250 Euro selbst zu schultern. Laut Bertram fehlen bundesweit mehrere Milliarden Euro, um marode Hörsäle und andere Gebäude zu sanieren.
Studiengebühren in allen Bundesländern wieder abgeschafft
HRK-Präsident Horst Hippler hatte bereits die Wiedereinführung von Studiengebühren gefordert. Von 2005 an hatten sieben westdeutsche Länder Studiengebühren von meist 500 Euro pro Semester eingeführt. Die umstrittenen Beiträge wurden nach und nach wieder abgeschafft.
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ist der freiwillige Zusammenschluss der staatlichen und staatlich anerkannten Universitäten und Hochschulen in Deutschland. In ihr sind aktuell 268 Hochschulen zusammengeschlossen, an denen nach eigenen Angaben über 94 Prozent aller Studierenden in Deutschland immatrikuliert sind.dpa
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