Alzheimer: Launische Frauen haben höheres Erkrankungs-Risiko
Unausgeglichene Frauen haben einer neuen Studie zufolge ein höheres Risiko, an Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen zu leiden. Möglicherweise ist Stress ein Auslöser dafür.
In der Fachzeitschrift „Neurology“ haben Forscher von der Universtität Göteborg berichtet, dass für unausgeglichene Frauen ein erhöhtes Risiko für Demenzerkrankungen besteht. Wer launisch oder neidisch ist, erkrankt demnach eher an Alzheimer.
Über 38 Jahre hinweg wurden 800 Frauen beobachtet. Durch Fragen über Neurotizismus, Intro- und Extrovertiertheit fanden Lena Johansson und ihr Team heraus, ob die Frauen neidisch, launisch, nervös und reizbar waren. Neurotische Menschen bekommen leichter Depressionen und neigen zu Wutanfällen.
Häufiger Stress kann bei Frauen zu Demenz führen
Durch die Studie zeigte sich, dass Frauen mit sehr neurotischen Charakterzügen doppelt so häufig an Demenz erkrankten wie Frauen mit niedrigen Werten. Neurosen sind häufig bei Frauen entstanden, die über längere Zeit hinweg Stress ausgesetzt waren.
Das größte Risiko, an Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz zu erkranken, besteht der Studie zufolge bei introvertierten Frauen mit hohen Neurotizismuswerten. 25 Prozent dieser Frauen erkrankten an Alzheimer, doch nur 13 Prozent der Probandinnen, die weniger neurotisch oder extrovertiert waren.
Alzheimer bei launischen Frauen: Forscher finden Erklärungen
Die Wissenschaftler berichten, dass es für dieses Ergebnis mehrere Erklärungen gäbe. Weniger neurotische Menschen hätten beispielsweise einen gesünderen Lebensstil. Stress und Neurosen würden zudem den Hippocampus beschädigen, der für die Gedächtnisleistung zuständig ist.
dpa/sh
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