Angst vor resistentem Malaria-Erreger: Folgt eine Epidemie?
Resistente Malaria-Erreger breiten sich in Südostasien aus, Forscher haben sie bereits nahe an Indien entdeckt. Eine Ausbreitung auf dem Subkontinent wäre äußerst gefährlich.
Der Parasit nähert sich Indien immer weiter an: Resistente Malaria-Erreger sind die große Sorge der Wissenschaftler. Derzeit breiten sie sich in Südostasien rasant aus, bald könnten sie den asiatischen Subkontinent Indien erreichen. Nur 25 Kilometer von der indischen Grenze in Myanmar sind die resistenten Parasiten bereits entdeckt worden. Das viel genutzte Malaria-Medikament Artemisinin ist gegen den Erreger wirkungslos.
Wie das internationale Forscherteam um Kyaw Tun vom Myanmar Oxford Clinical Forschungszentrum in Yangon in der Fachzeitschrift "Lancet Infectious Diseases" berichten, könnte eine Ausbreitung dieses resistenten Malaria-Erregers zu ernsten Konsequenzen führen, wenn es Indien erreicht. Ohnehin sei die Ausbreitungsrate bereits besorgniserregend. Schon in den 1960er Jahren hatten sich resistente Parasiten verbreitet, die damaligen Wirkstoffe konnten den Patienten nicht helfen. Myanmar erwies sich auch damals als Einfallstor, durch das resistente Malaria-Erreger Zugang zur ganzen Welt bekamen.
Malaria, die tödliche Parasiten-Infektion
Bereits im vergangenen Jahr hatten Forscher vor den resistenten Malaria-Erregern gewarnt. Die Parasiten hätten sich sogar schon in einigen Ländern fest etabliert. Noch hat der Erreger Afrika nicht erreicht. Die Kinder unter fünf Jahren, die dort jedes Jahr an Malaria sterben, stellen den Großteil der insgesamt auf 600.000 geschätzten Todesopfer von Malaria dar. Malaria wird von infizierten Mücken verbreitet und gilt als eine der tödlichsten Infektionen der Welt. dpa/sh
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