Arme Allergiker: Die ersten Pollen fliegen schon
Wer unter Heuschnupfen leidet, muss jetzt sehr stark sein: Die ersten Pollen sind schon unterwegs. Allergiker tun gut daran, umgehend zu reagieren.
Vor allem Hasel- und Erlenpollen sind dieses Jahr besonders früh unterwegs, meldet die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF). Diese Pollen sind auch noch besonders stark. Denn im Vorjahr haben die Sträucher weniger Pollen produziert. "Ich gehe davon aus, dass sich die Phase des starken Pollenflugs verschoben hat", sagt Karl-Christian Bergmann, Leiter der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst.
Und auch Jakob Berger, schwäbischer Bezirksvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands, hat keine guten Nachrichten: Dieses Jahr könnte der Pollenflug so heftig wie noch nie werden.
"Wir haben gerade ähnliche Wetterverhältnisse wie sonst im Frühjahr. Es kann sein, dass da noch viel kommt. Die Blütenstände waren heuer kaum gefroren", sagt Julia Welzel, Chefärztin der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Augsburger Klinikum. Und der Pollenflug habe schon begonnen. Hasel und Erle hätten jetzt sogar schon Hauptsaison. "Die Pollen lösen bei Allergikern jetzt heftige Reaktionen aus".
Besonders gemein: Es gibt Pollen, die oft Allergien hervorrufen, wie Hasel, und welche, die selten sensibilisieren, wie Raps. Laut Welzel liege das auch an der Pollengröße und Verteilung über Wind. "Die Pollen werden durch Umweltverschmutzung, also Feinstaub, aggressiver und auch die Atemwege und Schleimhäute werden empfindlicher", sagt die Ärztin.
Was tun gegen Heuschnupfen?
Gefährlich an der landläufig als Heuschnupfen bezeichneten Pollenallergie ist ein mögliches allergisches Asthma. Um solch eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu vermeiden, müssen Betroffene lernen, mit der Allergie umzugehen. Neben Strategien für den Alltag ist eine Hyposensibilisierung ratsam. Dabei wird der Patient durch eine dreijährige Therapie an das Allergen "gewöhnt".
Auch Medikamente können eingesetzt werden: Antihistaminika wirken gegen alle Formen von allergischem Schnupfen. Die meist rezeptfreien Präparate unterdrücken das Histamin, einen Botenstoff des Körpers, der für die Entzündungsreaktion verantwortlich ist. Bei schwereren Allergien können Ärzte auch Kortison verschreiben, das zum Beispiel als Spray eingesetzt wird. AZ, dpa
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