Arzt: Künstliche Nieren herstellen ist "wie Kuchen backen"
Nieren für Transplantationspatienten künstlich herzustellen ist fast so einfach wie ein Bild auszudrucken oder einen Kuchen zu backen. Zu diesem Schluss kommt der amerikanische Arzt Anthony Atala.
Von der zu ersetzenden Niere müsse zunächst eine dreidimensionale Aufnahme gemacht werden, sagte Chirurg Anthony Atala vom Wake Forest Institute of Regenerative Medicine am Donnerstag (Ortszeit) bei der Konferenz für Technologie, Unterhaltung und Design (TED) im kalifornischen Long Beach. Außerdem werde eine Gewebeprobe des Patienten entnommen, die etwa halb so groß wie eine Briefmarke sein müsse.
Diese Probe werde dann in eine Art Organ-"Drucker" gegeben, der nach dem Vorbild der 3D-Aufnahme der Niere das Organ Schicht für Schicht nachbilde, indem er das Gewebe reproduziere, führte Atala aus. "Es ist wie Kuchen backen."
Als einer der ersten Patienten, bei denen diese Methode Erfolg hatte, wurde der Student Luke Massella präsentiert. Er hatte auf diese Weise vor etwa zehn Jahren eine neue Niere erhalten, als er zehn Jahre alt war. Seine Nieren arbeiteten nicht mehr, weil er mit einem offenen Rücken zur Welt gekommen war. "Jetzt bin ich im College und im Grunde versuche ich, das Leben eines normalen Jugendlichen zu führen", berichtete Massella. "Dieser Eingriff hat mein Leben gerettet und mich zu dem gemacht, was ich heute bin."
Laut Atala brauchen etwa 90 Prozent der Patienten, die auf ein Spenderorgan warten, eine neue Niere. Ihre Zahl übersteigt bei weitem die Zahl der Spendernieren. Der Bedarf an Organen werde weiter steigen, weil die Menschen dank der Fortschritte der Medizin immer älter würden, ihre Organe dies aber nicht immer mitmachten. afp
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