Asiatische Tigermücke erobert Europa - langsam aber sicher
Asiatische Tigermücke auf dem Vormarsch. Das Insekt kommt nach Europa: Die Erwärmung des Klimas könnte dazu beitragen, dass sich die Tigermücke aus Asien immer weiter ausbreitet. Sie kann gefährliche Krankheiten übertragen.
Asiatische Tigermücke: Das Insekt droht über den gesamten europäischen Kontinent herzufallen: Die Klimaerwärmung könnte zu einer steigenden Zahl von krankheitsübertragenden Asiatischen Tigermücken in Nordwesteuropa und dem Balkan führen.
Studie von Forschern aus Belgien und Großbritannien
Das bestätigt eine Studie von Forschern aus Belgien und Großbritannien, die ihre Erkenntnisse im Journal "Interface" der Royal Society veröffentlicht haben. Die Tigermücke ist als Überträger von Krankheiten wie dem Dengue- oder Chikungunya-Fieber potenziell gefährlich.
"Mücken brauchen immer eine Infektionsquelle"
Die von der Tigermücke übertragenen Erkrankungen verursachen unter anderem starke Kopf- und Gliederschmerzen. Den Ergebnissen der Forscher zufolge haben sich die klimatischen Bedingungen bereits zwischen 1990 und 2009 etwa in Frankreich, Italien, den Benelux-Ländern und den angrenzenden Gebieten Deutschlands aus Sicht der Tigermücke positiv verändert - es ist im Winter wärmer geworden.
Tigermücke überträgt gefährliche Krankheiten
Dazu kommt mehr Niederschlag. Vor allem in Italien hat sich die Mücke nach Angaben der Wissenschaftler daher bereits weitestgehend festgesetzt. Sie zählt zu den 100 sich am schnellsten verbreitenden Tieren der Welt. In Gebieten mit zunehmender Trockenheit wiederum, etwa Südspanien oder Korsika, hat sich das Klima für die Tigermücke verschlechtert. Die Tigermücke, mit weißen Streifen auf Beinen und Rücken, kommt ursprünglich aus Südostasien. Durch Eier und Larven beispielsweise in gebrauchten Autoreifen oder Schnittblumen verteilen sich die Tiere über die Handelswege in andere Länder.
Asiatische Tigermücke: Weiße Streifen auf Beinen und Rücken
Die Verbreitungsangaben basieren auf Daten vom Dezember 2011. Insgesamt geht die Gruppe um Cyril Caminade von der Universität Liverpool davon aus, dass sich das Klima etwa für den Zeitraum 2030 bis 2050 so verändert, dass die Tigermücke in weiten Teilen Europas die nötigen Lebensbedingungen findet. Die Direktorin des Instituts für Tropenmedizin an der Charité in Berlin, Professor Gundel Harms-Zwingenberger, sieht für die Menschen in Deutschland aber keinen Grund zur Sorge.
Deutschland noch nicht stark gefährdet
"Die Mücken alleine machen es ja nicht. Sie brauchen immer eine Infektionsquelle", sagte Harms-Zwingenberger der Nachrichtenagentur dpa. Stark gefährdet sei Deutschland momentan ohnehin nicht. "Das kann man sich zukünftig sicher mal vorstellen, aber momentan gibt es keine akute Gefahr." (dpa, AZ)
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