Auch das noch: Nach dem Unwetter kommen die Mücken
In den kommenden Wochen wird es in Deutschland besonders viele Mücken geben. Grund sind die Unwetter der vergangenen Tagen - und die Überflutungen.
Nach den schweren Unwettern mit viel Regen ist in den kommenden Wochen in Deutschland mit besonders vielen Mücken zu rechnen. Darauf hat die Deutsche Wildtier Stiftung hingewiesen.
Überflutete Wiesen und Äcker seien perfekte Brutstätten, sagte eine Sprecherin der Stiftung. In kurzen Abständen lege eine einzige Mücke jetzt bis zu 200 Eier in stehende Gewässer. Nach zweiwöchigem Larvenstadium schlüpfe die nächste Generation. Bei höheren Temperaturen nach Regen wirke die Wärme wie ein Brutbeschleuniger.
Noch vor einer Woche sahen die Prognosen in Sachen Mücken ganz anders aus. Eine Plage war nicht in Sicht - im Gegenteil. Da es im Winter nur wenig Schnee gab, fehlte auch das Schmelzwasser. Damit fiel die erste Generation an Mücken in diesem Jahr regelrecht aus. Mit den aktuellen Überschwemmungen hat sich die Lage geändert.
Mücken in Deutschland: Überwinterung gelingt nur selten
Mücken schaffen nur selten die Überwinterung. Das gelingt ihnen nur in wenigen Fällen in Kellern oder Höhlen, erklärt der Botaniker beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Magnus Wessel. Die Eier der Mücken werden aber praktisch eingefroren und tauen im Frühling wieder auf.
Warme Winter sind schädlich für Mücken. Auch weil dann Fressfeinde wie Vögel oder Spinnen vermehrt unterwegs sind. Ein Problem seien aber Unkrautvernichter wie Glypohsat. Durch weniger wilde Pflanzen könnten sich Vögel schlechter ernähren - wodurch Mücken weniger Fressfeinde haben.
Mücken leben normalerweise von zuckerhalten Pflanzen. Sie stechen Menschen nur, weil die Weibchen für die Reifung der Eier eiweißreiche Nahrung benötigen.
Um einen Überblick über Mücken zu haben, hat das Leibniz-Zentrum einen Mücken-Atlas entworden. Wer eine Mücke erlegt hat, kann sie mit einer Notiz über den Ort nach Müncheberg schicken.
Eine Mücken-Plage gab es zuletzt 2013. Hochwasser sorgte auch damals dafür, dass sich die Insekten gut vermehren konnten. dpa/AZ
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