Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen soll intensiver werden
Die G7-Gesundheitsminister wollen in Zukunft Antibiotikaresistenzen aktiv bekämpfen. Denn jährlich kosten sogenannte Superkeime 700.000 Opfer - und 1,5 Milliarden Euro.
Superkeime, die resistent gegen Antibiotika sind, kosten viele Menschen das Leben und kosten die Gesundheitssysteme Milliarden. Dennoch wurde bislang nicht ausreichend gegen solche Keime vorgegangen. Jetzt haben sich die Gesundheitsminister der sieben führenden Industriestaaten (G7) vorgenommen, Antibiotikaresistenzen stärker zu bekämpfen. So sollen Antibiotika künftig "nur zu therapeutischen Zwecken nach individueller Diagnostik verabreicht werden". Auch in der Tierhaltung wird eine Wendung erwartet.
Kampf gegen Resistenzen weltweit vernetzen
Um effektiv gegen Antibiotikaresistenzen vorgehen zu können, sollen überall gleich strenge Regeln für den Einsatz von Antibiotika aufgestellt werden. Länder mit starken Gesundheitswesen sollen bei der Entwicklung nationaler Aktionspläne anderer Länder helfen. Eine bessere Vernetzung von Antibiotika-Experten weltweit und ein einheitliches Zulassungsverfahren sollen den Einsatz neuer Antibiotika ermöglichen, gegen die Superkeime nicht resistent sind. Nur ein aktiver Kampf könne die Folgen der Superkeime verhindern, mahnte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU).
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat seinen aktiven Kampf gegen die Antibiotikaresistenzen bereits begonnen. Neue Forschung soll ermöglichen, dass in Zukunft weniger Antibiotikum in der Schweinehaltung eingesetzt wird. "Eine Reduktion von Arzneimittelgaben kann nachhaltig nur erreicht werden, wenn die Tiergesundheit insgesamt verbessert wird", betonte die parlamentarische Staatssekretärin Maria Flachsbarth (CDU). So soll auch die Entstehung neuer Resistenzen verhindert werden. AFP/sh
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