Berufstätige erkranken seltener an Burnout
Die Krankschreibungen aufgrund einer Burnout-Diagnose gehen um ein Drittel zurück - dafür steigt die Zahl der Depressionsfälle weiter an.
Werden psychische Erkrankungen bei Berufstätigen seltener? Auf den ersten Blick sieht es danach aus: Zum ersten Mal seit zehn Jahren sind nach einer Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit die Fehltage wegen einer Burnout-Diagnose zurückgegangen. "2013 gab es ein Drittel weniger Fehltage als im Jahr zuvor", hieß es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung.
Rückgang der Burnout-Diagnosen setzt sich 2014 fort
Wegen Burnouts entfielen im Jahr 2012 100 Fehltage auf 1000 DAK-Versicherte. 2013 sank die Zahl auf 67 Tage. Auch im ersten Quartal 2014 setzte sich dieser Trend fort.
Doch die Depressionsdiagnosen wachsen enorm. Auf 1000 DAK-Versicherte kamen im vergangenen Jahr 850 Fehltage aufgrund einer Depressions-Erkrankung. Allein zwischen 2012 und 2013 steigerte sich der Wert um 49 Prozentpunkte auf 178 Prozent seit 2000.
Hinter dem Burnout versteckt sich häufig eine Depression
Insgesamt seien die Ausgaben der DAK-Gesundheit für die Behandlung psychischer Erkrankungen in den letzten fünf Jahren um 15 Prozent auf 236,5 Millionen Euro gestiegen, hieß es. Die DAK-Gesundheit hat 6,2 Millionen Versicherte, davon sind 2,7 Millionen erwerbstätig.
Die Erklärung liegt nahe: "Eine zunehmend differenziertere Diagnosepraxis führt mittlerweile dazu, dass häufiger eine Depression erkannt wird, die eigentlich hinter dem Burnout steckt", sagte DAK-Ärztin Elisabeth Thomas. sün/dpa
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