Experte: Ein BH erhöht nicht das Risiko für Brustkrebs
Sind BH ungesund, steigern sie womöglich das Brustkrebs-Risiko? Der Gesundheitsmytos hält sich hartnäckig. Ein Experte erklärt, was dran ist.
BH sitzen fest um die Brust und sollen stabilisieren. Hat das Druck zur Folge, der Brustkrebs begünstigt? Nein, sagt Prof. Jens Blohmer, Leiter der Klinik für Gynäkologie und des Brustzentrums an der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Auch wenn manche Frauen das befürchten - Druck ist keine Ursache von Brustkrebs. BH sind demnach kein Risikofaktor für die Entstehung von Brustkrebs bei Frauen.
Brustkrebs ist in den weltlichen Ländern eher verbreitet, wo die meisten Frauen BHs tragen. Doch Blohmer warnt, in diese Tatsache zu viel hinein zu interpretieren: "Das hängt nicht ursächlich zusammen."
Experten: BH fördert nicht das Brustkrebs-Risiko
Einer Theorie zufolge können zu Risikofaktoren wie Lebensalter, Vererbung und Alkoholkonsum auch die sozio-kulturellen Veränderungen der westlichen Welt hinzuaddiert werden. Allerdings ist dann nicht der BH der Grund für Brustkrebs, sondern spätere und seltenere Schwangerschaften, kürzeres Stillen oder eine zu energiereiche Nahrung.
Ein BH erhöht der Brustkrebs-Risiko laut Experten zwar nicht, die vielen anderen Faktoren sind aber Grund zur Vorsorge. Laut Krankenkassen hat die Zahl der Frauen in den vergangenen Jahren stark zugenommen, die zur Brustkrebs-Vorsorge gehen.
Am deutlichsten war der Anstieg vom Jahr 2013 auf das Jahr 2014. Von 1700 auf 3100 hatte sich die Zahl der Brustkrebs-Vorsorge da nämlich fast verdoppelt. Dabei spielte sicherlich eine Rolle, dass Prominente wie Angelina Jolie ihre Brustkrebs-Fälle bekannt gemacht haben. dpa/tmn/sh
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