Lupinen: Durch bestimmte Samen besteht Vergiftungsgefahr
Lupinen und Lupinenprodukte werden immer bekannter. Doch bestimmte Samen können giftig sein. Das sollten Verbraucher beim Kauf und bei der Zubereitung beachten.
Vergiftungen durch bittere Lupinensamen sind in den vergangenen Jahren vereinzelt aufgetreten. Genaue Zahlen teilte am Montag das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mit. Gleichzeitig gibt das BfR Hinweise für Verbraucher, worauf bei Lupinen zu achten ist.
Vergeiftungsgefahr: Vorsicht beim Kauf von unverarbeiteten Lupinensamen
Dem Institut zufolge sind im Zeitraum von 2010 bis 2016 durch Lupinen oder Lupinensamen exakt 30 Fälle von Vergiftungen unterschiedlichen Schweregrades aufgezeichnet worden. Die Zahlen basieren auf Meldungen verschiedener Giftinformationszentren. BfR-Präsident Andreas Hensel sagt dazu: "Beim Kauf von unverarbeiteten Lupinensamen ist meist kaum ersichtlich, ob es sich um Bitterlupinensamen handelt, die giftige Alkaloide enthalten, oder um Süßlupinensamen, die ohne weitere Verarbeitung verzehrt werden können".
Samen von Lupinen erfreuen sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit - aus zwei Gründen: Einerseits sind es die neuen Ernährungstrends, die natürliche Produkte in den Vordergrund rücken. Zum anderen sind auch Allergien Grund für den Anstieg der Produktion von Lupinen in der Lebensmittelindustrie.
Doch das BfR warnt: Je nach Art und Herkunft der Lupinensamen können sie bittere Chinolizidinalkaloide enthalten. Diese bergen nicht zwingend eine Gefahr, solange sie fachgerecht entfernt werden. Doch die fachgerechte Entfernung beinhaltet einen speziellen Prozess. Wenn dieser nicht korrekt eingehalten wird, kann es nach dem Verzehr von Lupinen und Lupinensamen zu Symptomen einer Vergiftung kommen. Die Symptome können sich im Nerven-, Kreislauf- und Verdauungssystem zeigen.
Darauf sollten Sie beim Kauf von Lupinen-Samen achten
Das BfR rät daher, bereits beim Kauf darauf zu achten, welche Lupinensamen in den Lebensmitteln enthalten sind. Produkte, die eindeutig mit Süßlupinensamen oder mit bereits entbitterten Bitterlupinensamen hergestellt wurden, besteht keine Gefahr.
Die Lupinensamen selbstständig zu entbittern kann das BfR nur dann empfehlen, wenn man sich tatsächlich mit der fachgerechten Entfernung auskennt. Denn unter den bislang gemeldeten Fällen soll meistens eine nicht ausreichende küchentechnische Entbitterung Ursache für eine Vergiftung gewesen sein. AZ, dpa
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