Bundeswehr beendet Ebola-Einsatz - doch die Ärmsten leiden noch immer
Immer weniger schlimme Ebola-Nachrichten erreichen Europa. Dabei ist die Ebola-Epidemie bei weitem noch nicht überstanden. In Sierra Leone leiden die Ärmsten an Hunger.
Die Ebola-Epidemie hat alle Menschen in den betroffenen Ländern etwas gekostet. In Sierra Leone zeigt sich zur Zeit aber eine Folge von Ebola ganz besonders: der Hunger. Der Hunger, der die Ärmsten am schlimmsten trifft, führt auch dazu, dass sich die Seuche immer weiter verbreiten kann. Denn die Menschen brechen aus der Ebola-Quarantäne aus, nur um etwas Essbares zu ergattern. In Sierra Leone sind die Ebola-Helfer noch aktiv. Die Bundeswehr hat den Einsatz in Liberia jetzt beendet.
Um etwas gegen denn Hunger zu tun, gibt es inzwischen Lebensmittellieferungen. Seit Mai 2014 versorgt das Welternährungsprogramm mehr als 1,4 Millionen Menschen in Sierra Leone mit Lebensmitteln - egal, ob sie in Quarantäne sitzen, sich in Behandlung befinden oder gerade aus der Behandlung entlassen wurden. Viele Organisationen haben sich an der Verteilung von Lebensmitteln im Ebola-Gebiet beteiligt. Doch die Ursache des Hungers ist damit nicht beseitigt.
Sierra Leone ist arm - aber nicht an Rohstoffen
Es gibt in Sierra Leone viele Rohstoffe. Doch der jahrelange Bürgerkrieg hat Wirtschaft und Infrastruktur in Mitleidenschaft gezogen, die Unterernährung ist in kaum einem anderen Land der Erde so ausgeprägt. Schon vor der Ebola-Epidemie war das Land arm und gebeutelt. Durch die Seuche leidet die Landwirtschaft noch mehr. Präsident Ernest Bai Koroma hat bereits angekündigt, Maßnahmen ergreifen zu wollen. Wie die Situation der Wirtschaft in Sierra Leone nach Ebola genau verbessert werden soll, blieb offen. dpa/sh
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