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Psychische Erkrankungen
20.09.2014

Burnout-Experte: "Alles wird schneller, intensiver, komplexer"

"Klare diagnostische Kriterien, zumal um Burnout gegenüber Depressionen abzugrenzen, gibt es nicht", sagt Dr. Andreas Hillert.
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"Klare diagnostische Kriterien, zumal um Burnout gegenüber Depressionen abzugrenzen, gibt es nicht", sagt Dr. Andreas Hillert.
Foto: Oliver Berg, dpa

Burnout betrifft immer mehr Menschen. Die Ursachen sind vielfältig. Ein Experte erklärt, was Burnout ist, wer am häufigsten betroffen ist und wie Sie am besten vorbeugen können.

Im ersten Halbjahr 2014 gingen 16 Prozent aller Fehltage am Arbeitsplatz auf psychische Erkrankungen zurück. Der Diözesane Ärztetag im Erzbistum München-Freising beschäftigt sich an diesem Samstag mit dem Thema Burnout. Wir sprachen vorab mit dem Festredner, Prof. Dr. Andreas Hillert, Chefarzt der Priener Schön Klinik Roseneck.

Die Diagnose „Burnout“ gibt es nicht. Wie kann man dieses Syndrom erklären?

Hillert: Ein „Syndrom“ setzt voraus, dass es Symptome und Kriterien gibt, anhand derer man es objektiv feststellen kann. So gesehen ist Burnout oder „Ausgebrannt“ kein Syndrom, sondern ein Phänomen und zudem ein starker Begriff. Jeder Mensch assoziiert damit spontan eindrucksvolle Bilder. Der Psychotherapeut Herbert Freudenberger, der den Begriff 1974 eingeführt hat, brachte es auf den Punkt: „Wer je ein ausgebranntes Haus gesehen hat, weiß, wie verheerend so etwas ist.“ Betroffene fühlen sich entsprechend. Dabei gibt es Mythen, die wissenschaftlich zwar nicht haltbar sind, aber für die hohe gesellschaftliche Akzeptanz von Burnout wichtig wurden. Etwa die Idee, wonach es nur die Besten, die besonders Engagierten, treffe. Man hat nicht versagt, man ist auch nicht krank, aber man kann nicht mehr. Letzteres ergibt dann einen Ausweg aus Belastungssituationen, denen man sich nicht gewachsen fühlt. Und solche wurden in unserer beschleunigten Gesellschaft, zumal im Arbeitsbereich, immer häufiger.

Wie ist der medizinische Befund bei Menschen mit Burnout?

Hillert: Letztlich definiert jeder, der sich von Burnout betroffen fühlt, Burnout selber. Klare diagnostische Kriterien, zumal um Burnout gegenüber Depressionen abzugrenzen, gibt es nicht. Antriebslosigkeit, Kraftlosigkeit, Initiativlosigkeit, körperliche Beschwerden … wer solche Symptome auf Überlastungen zurückführt, wird sich heute wohl spontan als ausgebrannt erleben. Depressionen hingegen sind seelische Erkrankungen, die sich anhand definierter Kriterien diagnostizieren lassen.

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Burnout: Perfektionisten sind häufiger betroffen

Wer ist betroffen?

Hillert: Früher ging man davon aus, dass es nur in Sozialberufen tätige Menschen treffe, später galt Burnout als Lehrerkrankheit. Heute dürfte es keine Berufsgruppe geben, die sich gegenüber Burnout immun fühlt. Dabei trifft es vorzugsweise Menschen, die hohe Ansprüche an sich selber haben und Probleme eher weniger offensiv angehen. Viele Betroffene berichten von Gratifikationskrisen im Beruf. Sie habe das Gefühl, viel gegeben zu haben und zu wenig dafür zu bekommen, zumal an Anerkennung. Die zugrunde liegenden Bewertungen bleiben letztlich subjektiv. So leidet etwa ein Drittel der Lehramtsstudenten unter Burnout, also bevor eine langfristige Überarbeitung zum Wohle der Schüler stattgefunden haben kann. Die Quote bei im Beruf stehenden Lehrkräften ist vergleichbar hoch. Auch von den Mitarbeitern einer großen Firma, die wir untersucht haben, erlebte sich etwa ein Drittel als ausgebrannt. Hiervon erfüllt allerdings nur jeder Siebte auch die Kriterien einer Depression. Das heißt, die meisten Menschen, die sich ausgebrannt fühlen, sind – erfreulicherweise – nicht krank.

Burnout ist ein Stück weit ja auch ein gesellschaftliches Phänomen. Was müsste sich ändern?

Hillert: Burnout ist ein Phänomen einerseits der Beschleunigungs- und andererseits der Wohlstandsgesellschaft. Alles wird schneller, intensiver, komplexer, bei gleichzeitig abnehmenden Sicherheiten. Entsprechend wächst der Druck in der Arbeitswelt. Sich angesichts dessen ausgebrannt zu fühlen ist so gesehen ein Stück weit eine normale Reaktion. Um aus diesem Dilemma heraus zu kommen, müsste sich der Druck verringern. Angesichts der globalen Dimensionen, in denen wir uns bewegen, ist das letztlich wohl utopisch. Was nicht heißt, dass es im Kleinen keine Verbesserungen geben kann, wertschätzende Führungskräfte, die unter anderem für möglichst ungestörte Arbeitsabläufe sorgen, weniger E-Mails …

Burnout: "Am Stressmanagement führt kein Weg vorbei"

Wie kann man vorbeugen?

Hillert: Am Thema Stressmanagement führt kein Weg vorbei. Menschen werden lernen müssen, kompetenter und somit entspannter mit Stress umzugehen. Von Achtsamkeit über Entspannungstechniken, vom Training sozialer Kompetenzen im Umgang mit Konflikten bis zu Supervisionen gibt es hier eine ganze Menge Angebote und Möglichkeiten. Zudem: Menschen, die in stabilen sozialen Beziehungen leben und über das Tagesgeschäft hinaus einen Sinn in ihrem Leben sehen, sind deutlich weniger Burnout-gefährdet.

Und was kann man tun, wenn das Haus schon ausgebrannt ist?

Hillert: Dann stellt sich die Frage: Fühle ich mich ausgebrannt und/oder bin ich psychisch krank? Eine Erkrankung kann und muss als solche angemessen behandelt werden, wobei auch der Stellenwert und der Umgang mit beruflichen Belastungen therapeutisch bearbeitet werden sollte. Wenn ich mich ausgebrannt fühle, aber psychisch nicht krank bin, dann ist das ein deutlicher Hinweis auf eine Diskrepanz zwischen meiner Erwartung und den Arbeitsanforderungen bzw. Arbeitsbedingungen. Eben diese Diskrepanz gilt es aufzulösen, idealerweise indem ich reflektiere, was mich in meinen Mustern hält und meine Möglichkeiten erweitere. Spätestens wenn die Situation objektiv unerträglich ist, was leider nicht selten ist, dann gilt es Veränderungsmöglichkeiten, bis hin zur Kündigung, auszuloten.

Interview: Karin Seibold

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