Chemische Schadstoffe: Hausstaub kann die Gesundheit gefährden
Nur Staub? Von wegen! Oft sind in Hausstaub gefährlich hohe Konzentrationen von Schadstoffen enthalten. Das kann die Gesundheit schädigen.
Hausstaub enthält Hausstaubmilben, die in Betten und Polstern leben und bei Allergikern Asthma oder allergische Reaktionen auslösen können. Auch Pilze und Bakterien sind oft in ihm enthalten. Doch mit einem anderen Anteil des Staubs rechnet kaum jemand: Wie Scinexx.de unter Berufung auf eine Untersuchung der George Washington University berichtet, ist die Konzentration von chemischen Schadstoffen im Hausstaub oft so hoch, dass die Gesundheit dadurch gefährdet wird.
Hausstaub: Woher kommen die gefährlichen Stoffe?
Die Chemikalien, die die Forscher des Milken Institute der George Washington University in Washington, DC, im Hausstaub gefunden haben, stammen aus Haushaltsprodukten wie Reinigern, aber auch aus Möbeln oder Böden. Die Forscher nahmen eine Metaanalyse vor, bei der sie Daten aus 27 Studien auswerteten. Die Studien befassten sich mit Staubproben aus Haushalten in 14 verschiedenen US-Bundesstaaten. Die Untersuchung zeigte, dass in den Proben von Hausstaub 45 verschiedene potenziell giftige und gesundheitsschädliche Chemikalien enthalten waren.
Die am häufigsten in Hausstaub enthaltenen Chemikalien sind Phthalate. Dabei handelt es sich um Weichmacher aus Kunststoffen, von denen viele im Verdacht stehen, krebserregend zu sein und das Asthmarisiko bei Kindern zu erhöhen. Phenole, also Chemikalien aus Reinigungsmitteln, waren am zweithäufigsten in den Hausstaub-Proben enthalten. Flammschutzmittel aus Baustoffen, Bodenbelägen und Möbeln, standen bei der Untersuchung an dritter Stelle.
Chemikalien in Hausstaub gefährden Immunsystem
Auch perfluorierte Kohlenwasserstoffe sind demnach im Hausstaub gefunden worden. Die besonders gesundheitsschädliche Perfluoroctansäure (PFOA) soll krebserregend sein, beeinträchtigt Immunsystem und Hormonhaushalt. PFOA ist oft in Sportschuhen oder Outdoorkleidung enthalten. Die Autoren geben an, selbst schockiert über ihre Befunde über giftige Chemikalien in Hausstaub gewesen sein. Besonders Kinder, die sich nah am Boden aufhalten, seien gefährdet.
Am besten wird die Gefahr eingedämmt, indem Hausstaub so oft wie möglich durch Staubsauger mit Feinfiltern weggesaugt wird. Auch Händewaschen und der bewusste Verzicht auf Produkte mit Weichmachern und anderen gefährlichen Chemikalien hilft. Dabei können Apps helfen, die vor Chemikalien warnen und Zutatenlisten von Produkten für Laien aufschlüsseln. sh
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