Cholesterinsenker: Statine sind umstritten
Viel Cholesterin im Blut gilt als Hauptrisikofaktor für Schlaganfall und Herzinfarkt. Statine sollen die Blutwerte senken, doch die Medikamente sind nicht in jedem Fall sinnvoll.
Mit Bewegung, Abnehmen und Ernährungsumstellung kann der Cholesterinwert im Blut gesenkt werden. Wer zusätzlich cholesterinsenkende Medikamente einnimmt, geht damit möglicherweise ein weiteres Risiko ein.
Um zu beurteilen, was das beste für den Patienten ist, müssen nicht nur in die Cholesterin-Untergruppen LDL und HDL unterteilt werden, sondern auch Alter, Geschlecht, Diabetes und andere Faktoren beachtet werden. Das Gesamtrisiko ist wichtiger als der Cholesterinwert allein.
Hoher Cholesterinwert: Es geht auch ohne Medikamente
Je höher das persönliche Erkrankungsrisiko ist, desto eher wirken die Medikamente. Allerdings sollte vor der Einnahme von Medikamenten immer überprüft werden, ob das Ändern von Ernährungsgewohnheiten und Lebensweise nicht besser wäre. Wichtig ist ein aktiver Lebensstil, nicht zu rauchen, und eine Ernährung mit nur wenigen gesättigten Fettsäuren.
Bei einer medikamentösen Behandlung wird in der Regel mit Statinen gearbeitet. Diese greifen in den Fettstoffwechsel ein und unterbinden die Cholesterinproduktion. Bei Herz-Kreislauf-Patienten ist der Einsatz der Medikamente unumstritten. Aber als Mittel zur Vorbeugung stehen Statine noch in der Diskussion.
Diabetes-Risiko hängt von Statin-Wirkstoff ab
Die regelmäßige Einnahme von Statinen kann zu Muskelbeschwerden führen, außerdem steigt das Risiko einer Diabetes-Erkrankung. Eine Forschergruppe berichtete im "American Journal of Cardiology" 2013, dass das Risiko von der Dosierung und der Art des Wirkstoffs abhänge. Neue Behandlungsempfehlungen sehen Statine aber als Vorbeugestrategie vor.
In Zukunft geht es wohl immer öfter ohne Statine: Angeblich wurden schon viele neue Wirkstoffe in klinischen Studien getestet. Wer eine Statin-Intoleranz hat, wird ohnehin ein anderes Medikament nehmen müssen. Bis zur Zulassung neuer Medikamente kann es aber noch drei bis vier Jahre dauern. dpa/tmn/sh
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