Depressionen: Jugendliche aus Gothic-Szene sind anfälliger
Einer Studie aus Großbritannien zufolge leiden Jugendliche deutlich häufiger, wenn sie Mitglied einer Gothic-Szene sind. Einzelheiten, wie sich beides bedingt, sind noch unklar.
Jugendliche aus der so genannten Gothic-Szene haben ein dreimal höheres Risiko einer Depression als andere Teenager. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler aus Großbritannien in einer am Freitag im Fachmagazin "The Lancet Psychiatry" veröffentlichten Studie mit mehr als 2300 befragten Jugendlichen.
Die Forscher konnten aber nicht feststellen, ob die Zugehörigkeit zu der Subkultur, für die schwarze Kleidung und blass geschminkte Gesichter charakteristisch sind, depressiv macht - oder ob Jugendliche mit depressiver Veranlagung sich eher zur Gothic-Szene hingezogen fühlen.
Experten: Besonders auf Jugendliche aus Gothic-Szene achten
Wissenschaftler um Lucy Bowes von der Universität Oxford befragten in einer Langzeitstudie zunächst mehr als 2300 britische 15-Jährige, welcher Jugendszene sie sich zugehörig fühlen und wie stark diese Verbindung ist. Drei Jahre später wurden die Studienteilnehmer auf mögliche Depressionen und Fälle von Selbstverletzung hin untersucht. Dabei fiel die besondere Anfälligkeit der Gothic-Anhänger für Depressionen auf.
"Jugendliche, die anfällig für Depressionen sind oder einen Hang zur Selbstverletzung haben, könnten sich von der Gothic-Subkultur angezogen fühlen, die bekannt dafür ist, Außenseiter aufzunehmen", schrieb Co-Autorin Rebecca Pearson von der Universität Bristol. Möglich sei aber auch eine Art "Ansteckung" innerhalb der Gruppe. Bei Jugendlichen aus der Gothic-Szene müsse besonders darauf geachtet werden, ob sie gefährdet seien und Unterstützung bräuchten. AFP
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