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Krankheit
10.10.2016

Diagnose Krebs: Was Mütter und Väter ihren Kindern sagen sollten

Wenn Mutter oder Vater an Krebs erkranken, ändert sich auch das Leben der Kinder erheblich.
Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

Wenn Vater oder Mutter an Krebs erkranken, leiden auch die Kinder. Hilf- und Sprachlosigkeit sind weit verbreitet. Wozu Experten raten.

Die Diagnose Krebs ist für Betroffene erschütternd. Aber nicht nur für sie: Auch für Angehörige und Freunde bedeutet die Nachricht einen Schock. Daher sprechen manche Psychologen von der „Familiendiagnose“ Krebs. Auch das Leben der Kinder krebskranker Eltern verändert sich stark. Betroffene Mütter und Väter machen sich deshalb nicht nur Sorgen um ihre eigene Gesundheit, sondern werden auch durch Fragen wie diese belastet: Verkraftet mein Kind die Wahrheit? Wie soll ich mit ihm sprechen?

Schätzungen zufolge werden in Deutschland jährlich 150.000 bis 200.000 Kinder unter 18 Jahren neu mit der Situation konfrontiert, dass bei Mutter oder Vater Krebs festgestellt wird. „Die Krankheit beeinflusst das Leben aller Familienmitglieder“, heißt es in der Broschüre „Was Kindern und Jugendlichen hilft, wenn Eltern an Krebs erkranken“, die die Bayerische Krebsgesellschaft herausgegeben hat. Leider würden die Strapazen für die Kinder auch von den eigenen Eltern oft unterschätzt oder nicht erkannt.

Kinder krebskranker Eltern haben ein erhöhtes Risiko für psychosomatische Erkrankungen

Das Beratungsangebot für betroffene Familien sei in den vergangenen Jahren zwar gewachsen, aber immer noch zu klein, sagt Anita Zimmermann vom Verein „Flüsterpost e.V. – Unterstützung für Kinder krebskranker Eltern“ in Mainz. „Das merken wir auch daran, dass wir Anfragen aus dem ganzen Bundesgebiet bekommen.“ Nach wie vor seien Hilf- und Sprachlosigkeit in Bezug auf betroffene Kinder weit verbreitet. „Das Thema ist in den Köpfen der Behandler oft nicht präsent“, sagt sie. „Entweder es wird einfach vergessen oder unbewusst tabuisiert, weil es an eigene Ängste rührt.“

Das ist deshalb fatal, weil Kinder krebskranker Eltern ein erhöhtes Risiko für psychosomatische Erkrankungen haben. „Wenn sie nicht oder nicht richtig informiert werden, wächst das Risiko“, betont Zimmermann. „Diese Erfahrung machen wir seit unserer Gründung vor 13 Jahren.“ Aber wie informiert man Kinder „richtig“? „Allgemeinrezepte gibt es nicht“, sagt die Sozialpädagogin. Zu unterschiedlich seien die Art der Krankheit, das Alter der Kinder, die Situation der Familien. „Ziel ist aber immer, sich zu trauen, ohne Tabus über die Krankheit sprechen. Das ist auf jeden Fall entlastend, selbst in traurigen Momenten.“

Eltern sollten die Diagnose Krebs nicht verheimlichen

Auch Dr. Marion Böger vom Psychoonkologischen Dienst des Universitätsklinikums Regensburg appelliert an Eltern, im Umgang mit Kindern auf Offenheit und Transparenz zu achten. In ihrer „Kindersprechstunde“, die seit elf Jahren von der Leukämiehilfe Ostbayern e.V. finanziert wird, berät die Ärztin betroffene Familien. „Es ist wichtig, die Krankheit bei ihrem Namen zu nennen“, sagt sie.

Vor Jahren erlebte sie Folgendes: Ein Vater sagte seinem Sohn nur, dass er an einer „schweren Blutkrankheit“ leide. Daraufhin bekam das Kind von einem Freund zu hören: ‘Dein Vater hat doch Leukämie. Das hatte mein Opa auch. Der ist dran gestorben.’ Daraufhin hatte der Junge Angst, dass sein Vater, der auf dem Weg der Genesung war, sterben würde und zog sich zurück. Kinder laufen in solchen Situationen nicht nur Gefahr, die Lage pessimistischer zu beurteilen, als sie ist. Sie empfinden es auch als Vertrauensbruch, dass die Eltern ihnen etwas vorenthalten haben, und meiden es daraufhin, mit ihnen über ihre Ängste zu sprechen. Zudem beziehen Kinder, die man nicht richtig aufklärt, die Krankheit schnell auf sich und meinen, sie seien schuld daran.

Wie erleben Eltern die Situation? Vera, bei der im Frühjahr Brustkrebs entdeckt wurde, riet eine Psychologin ebenfalls, offen mit ihren neunjährigen Zwillingen zu sprechen. „Als sie das Wort ‘Krebs’ gehört haben, waren die Kinder schon sehr erschrocken. Zwei Monate zuvor war unser Nachbar an Krebs gestorben“, erzählt sie. „Wir haben den Kindern aber klargemacht, dass die Situation bei mir anders ist und der Krebs wegoperiert werden kann.“ Inzwischen hätten sie die Nachricht gut verdaut - „vielleicht sind sie aber ein bisschen anhänglicher geworden.

Bücher können helfen, die Diagnose Krebs zu verstehen

Die Ärztin Marion Böger ermutigt Betroffene und Angehörige stets dazu, die Dinge direkt anzusprechen. Wenn die richtigen Worte fehlen, könnten auch spezielle Bilderbücher helfen. Das Argument, das Kind sei zu jung, lässt sie nicht gelten: Schon Kleinkinder spüren, wenn ihnen etwas vorenthalten wird. Deshalb empfiehlt Böger, Kinder jeden Alters über die Krankheit zu informieren. Vor allem dürften jüngere Geschwister nicht ausgeschlossen werden, wenn man mit den älteren spricht. Wie wichtig das ist, erlebte sie am Beispiel einer Familie: Eine Achtjährige wurde depressiv, weil ihre großen Schwestern informiert worden waren, sie dagegen nicht.

Zu den häufigsten Fragen, die Kinder ihren krebskranken Eltern stellen, gehört: „Stirbst du jetzt?“ Auch darauf, sagt Böger, solle man ehrlich antworten. „Man kann etwa sagen: Es gibt tatsächlich einige Menschen, die an Krebs sterben. Aber es gibt unterschiedliche Arten von Krebs und man muss an Krebs nicht sterben. Nun tun die Ärzte alles, um mir zu helfen.“ Selbst wenn die Situation aussichtlos ist, sollten Angehörige die Kinder unterrichten. „Solche Gespräche sind schwierig, aber trotzdem richtig. Kinder haben auch ein Recht, sich zu verabschieden“, betont die Expertin.

Durch die Krankheit Krebs gerät die Balance in der Familie durcheinander

Aufgrund der familiären Belastung durch die Krankheit verändern sich Kinder oft. Manche ziehen sich zurück, scheinen nicht mehr zugänglich, haben in der Schule schlechte Noten, werden aggressiv, sitzen nur noch vor dem Computer. Andere sind überangepasst, leiden unter Ängsten. „Da kommt so ziemlich alles vor“, sagt Böger. „Wenn man eine Familie aber von Anfang an begleitet, gibt es seltener richtige Störungsbilder.“

Mit einem guten Aufklärungsgespräch allein ist es allerdings nicht getan. „Durch die Krankheit gerät die Balance in der Familie durcheinander“, erläutert Marianne Schmitt von der Psychosozialen Krebsberatungsstelle in Würzburg. „Man muss sie neu ins Gleichgewicht bringen.“ Oft geht es um ganz alltägliche Dinge: Wenn ein Elternteil im Krankenhaus behandelt wird und auch danach nicht belastbar ist, müssen seine Aufgaben in der Familie verteilt werden. „Da stellt sich die Frage: Wer macht was?“

Dabei dürften Kinder weder überfordert noch in Watte gepackt werden, sondern müssten altersgerechte Aufgaben bekommen, sagt Schmitt: „Wenn eine Familie das hinbekommt, ist schon mal ein wichtiger Schritt bewältigt. Das gibt auch allen Sicherheit.“ Insgesamt rät sie Familien, sich in dieser schwierigen Zeit nicht abzuschirmen, sondern mit der Situation so offen umzugehen, „als sei das Auto irgendwo liegen geblieben“. Dazu gehört auch, Hilfe von Freunden anzunehmen. „Es sollte auch bekannter werden, dass Familien solche Situationen schaffen können“, erklärt sie.

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