Die Deutschen sind sich uneins, wenn es um die Zuckersteuer geht
Jeder weiß, dass zu viel Zucker der Gesundheit schadet. Dennoch hören viele Menschen nicht rechtzeitig auf, Süßes zu sich zu nehmen. Kann eine Zuckersteuer dagegenwirken?
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Elvira Drobinski-Weiß hat vergangene Woche erklärt, dass es für ihre Partei denkbar sei, eine Zuckersteuer in Deutschland einzuführen. Hintergrund ist, dass die Zahl übergewichtiger Menschen in Deutschland in der vergangenen Jahren massiv zugenommen hat. Wegen Adipositas oder anderen Überernährungskrankheiten mussten 2013 mehr als 18.000 Deutsche behandelt werden. Eine Zuckersteuer soll durch hohe Preise vor dem Kauf zu süßer Nahrungsmittel abschrecken.
Die Deutschen wollen keine Zuckersteuer
Eine repräsentative Umfrage der Bevölkerung im Auftrag der DAK-Gesundheit zum Thema Zuckersteuer hat ergeben, dass die Mehrheit der Deutschen solche Überlegungen ablehnt. Lediglich 30 Prozent der Befragten finden die Idee gut, in Zukunft die volle Mehrwertsteuer von 19 Prozent für Süßwaren zu erheben. Zur Zeit gilt der ermäßigte Satz von sieben Prozent für Lebensmittel auch bei Bonbons und Schokolade - die Zuckersteuer würde das ändern.
Auch wenn das Volk sich scheinbar ziemlich einig darüber ist, dass die Zuckersteuer der falsche Weg ist, Adipositas und anderen Erkrankungen entgegenzuwirken: Bei der Frage, ob sich die Politik um Ernährungsgewohnheiten der Bürger kümmern soll, scheiden sich die Geister. Während knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) die Ernährung als Angelegenheit des Staates ansieht, wollen 43 Prozent der Befragten, dass die Politik sich aus dieser Frage heraushält und keine weiteren Vorschläge wie die der Zuckersteuer vorbringt. dpa/sh
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