Eher grün und gut erzogen: So sehen sich die Deutschen
Laut einer Studie erzieht der Deutsche seine Kinder zu höflichen Menschen, legt Wert auf gesunde Ernährung und Umweltschutz. Was dagegen gar nicht mehr angesagt ist.
Der Deutsche erzieht seine Kinder zu höflichen Menschen, die großen Wert auf Bio-Produkte und Fitness legen – so könnte das Fazit der Studie des John-Stuart-Mill-Instituts für Freiheitsforschung heißen.
Was macht den westlichen Lebensstil aus? Und ist er in Gefahr? Diesen Fragen sind die Forscher nachgegangen. Angesagt sind vor allem grüne Themen. Gesunde Ernährung, Umweltschutz und Sport, aus der Mode gekommen Religion und Kirche, aber auch das Rauchen. Hausfrau zu sein halten 71 Prozent nicht mehr für zeitgemäß, Kinderkriegen dagegen schon. Und die Deutschen wissen genau, welche Werte sie dem Nachwuchs vermitteln möchten. Bei den Erziehungszielen nennen sie gutes Benehmen, Verantwortungsbewusstsein und Aufrichtigkeit am häufigsten.
Toleranz gegenüber individueller Lebensführung
Mit dem westlichen Lebensstil verbinden die meisten der Befragten die Gleichberechtigung der Geschlechter. Institutsleiterin Ulrike Ackermann erkennt einen Wandel: „Die Toleranz gegenüber individueller Lebensführung ist gestiegen.“
Insgesamt sei der Zeitgeist freiheitlicher geworden. „Es gibt eine Rückkehr zu klassischen bürgerlichen Lebensvorstellungen“, sagt Ackermann. Trotz freiheitlicher Grundstimmung hätten viele Menschen das Gefühl, ihre Meinung nicht frei äußern zu können. Nur 62 Prozent glauben, offen sprechen zu können – der niedrigste Wert seit 1990. „Wir haben eine angespannte gesellschaftliche Atmosphäre“, sagt die Forscherin. Rund ein Drittel der Befragten sieht die westlichen Werte bedroht. Als Gründe hierfür nennen sie Zuwanderung und Terrorismus.
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