Eier gesund zubereiten: So geht's
Am Färbesamstag 2014 haben „Osterhasen“ viel zu tun. Wie Sie Eier gesund und richtig färben und verzieren, erfahren Sie hier.
Ostern ohne bunt gefärbte Eier? Unvorstellbar. Alt und jung verbringen den „Färbesamstag“ damit, Eier zu färben und zu verzieren um diese der Familie und Freunden ins Osternest zu legen. Seit dem 12. Jahrhundert ist der Karsamstag traditionell der Tag, an dem aus schlichten weißen oder braunen Eiern teils wahre Kunstwerke entstehen.
Eier kochen und färben - das hat Tradition
Eier färben und verzieren – dieser Brauch ist uralt. Schon in vorchristlicher Zeit galten Eier als Fruchtbarkeits-Symbole und wurden – meist mit Blut rot eingefärbt - verschenkt oder der germanischen Frühlingsgöttin Ostara zum Opfer gebracht. Denn uralten Mythen zu Folge sind die Götter und auch die Welt aus einem Ei entstanden - das Ei gilt somit als Sinnbild für jeden neuen Anfang. Übrigens: Weil „Meister Lampe“ schon bei den alten Griechen und Römern die gleiche Symbolik zugeschrieben wurde und so mancher im österlichen Vollmond einen Hasen zu erkennen glaubt, bringt bis heute der Osterhase die bunt verzierten Eier.
Das Kochen und Färben von größeren Mengen Eiern hatte in früheren Zeiten aber auch einen ganz praktischen Grund: Katholiken ist bekanntlich der Genuss von Fleisch in den 40 Tagen vor Ostern verboten. Eier – häufig als „flüssiges Fleisch“ bezeichnet, fielen ebenfalls unter dieses Verbot. Was aber tun mit den Eiern, die täglich von den Hennen gelegt wurden? Sie hätten roh die Fastenzeit niemals überstanden. Nur gekochte Eier ließen sich in Zeiten ohne Kühlschrank über einen längeren Zeitraum aufbewahren. Diese „Fasten-Eier“ wurden am Samstag vor Ostern bemalt, verziert und anschließend geweiht. Ihnen – und ganz besonders den in der Karwoche gelegten Eiern – sagte man heilende Kräfte nach.
Eier werden meist mit chemischen Farben bemalt
Heute gibt es lange vor Karsamstag knallbunte Ostereier zu kaufen. Ihre kräftigen und leuchtenden Farben erhalten die Eier durch den Einsatz chemischer Farbstoffe, die es in Form von Pulver oder Tabletten auch für den Hausgebrauch gibt. Chemie muss aber nicht sein. Das LT will den Ostertisch mit einem Korb voll natürlich gefärbter Ostereier schmücken und Frauke Vangierdegom hat sich an die altbewährten Zutaten aus Garten und Küche gewagt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Rote-Beete-Saft, Holundersaft, Zwiebelschalen, Brennessel- und Matetee, Spinat, geraspelte Karotten, Kurkuma, Essigwasser und jede Menge rohe Eier stehen auf dem Küchentisch bereit – der Färbesamstag nimmt seinen Lauf. Aus den geraspelten Karotten stellt man zunächst einen Farbsud her. Eine gute halbe Stunde köchelt das Gemüse vor sich hin, bevor man den orangefarbenen Sud durch ein Sieb auffangen kann. Die vorher mit Essigwasser abgeriebenen rohen Eier werden in diesem Sud für etwa zehn Minuten gekocht. Ähnlich funktioniert das Färben mit Brennessel- oder Matetee. Schneller geht das ganze mit Rote-Beete- oder Holundersaft. Die rohen Eier einfach zehn Minuten im Saft kochen.
Wer mehr Zeit hat und kräftigere Farbtöne bevorzugt, der kocht die Eier vor und legt diese dann für mindestens 30 bis 40 Minuten in den erkalteten Farbsud. Später die abgekühlten Eier mit einer Speckschwarte oder etwas Speiseöl abreiben, damit sie auf dem Ostertisch auch schön glänzen.
Wenn man noch Pottasche vom Lebkuchen-Backen in der Weihnachtszeit übrig hat? Her damit! Pottasche im Färbesud verstärkt die Farbintensität der Ostereier. Ähnliche Wirkung hat Alaun, das man in Apotheken kaufen kann. Ein Eisennagel beispielsweise im Spinat-Sud verdunkelt den grünen Farbton.
Natürlich gefärbte Ostereier lassen sich ganz leicht verzieren: Gänseblümchen, Minzeblätter, Kerzenwachs oder ein in Zitronensaft getränktes Wattestäbchen sind unsere Helfer. Das Gänseblümchen oder die Minzeblätter werden vorsichtig auf das noch rohe Ei gelegt und mit Hilfe eines Nylonstrumpfes fixiert. Nach dem Kochen im Sud lassen wir die Eier gut trocknen bevor der Strumpf wieder abgezogen wird. Fertig ist ein kleines Kunstwerk auf pastellfarbenem Ei.
Das Zitronensaft-Wattestäbchen kommt erst nach dem Färben zum Einsatz. Tupft man vorsichtig auf die gefärbte Schale, so verändert sich an dieser Stelle der Farbton.
Mit einer in flüssiges Kerzenwachs getauchten Nadel lässt sich ein Muster auf das ungefärbte Ei aufmalen. Nach dem Farbbad das Wachs mit einer Kerzenflamme abschmelzen und schon erscheint das weiße Muster auf der farbigen Schale. Marmorierte Eier entstehen, wenn man sie in Zwiebelschalen oder Rotkraut-Blättern und Nylonstrumpf verpackt im Farbsud kocht. Auch hier gilt: Die „Verpackung“ erst nach dem Trocknen entfernen.
Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
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