Entstehung von Tumoren mit Fruchtfliegen erforscht
Forscher haben einen ungewöhnlichen weg gefunden, etwas über die Entstehung von Tumoren herauszufinden: mit Fruchtfliegen. Wie das auf den Menschen übertragbar ist.
Eine neue Untersuchung an Fruchtfliegen liefert neue Erkenntnisse über die Entstehung von Tumoren. Die Ergebnisse der Krebsforscher sollen sich auch auf den Menschen übertragen lassen.
Fruchtfliegen helfen, Entstehung von Tumoren zu verstehen
Der Wiener Molekularbiologe Jürgen Knoblich fand heraus, dass Defekte in der Zellteilung bei der Fruchtfliege zur Entstehung von Tumoren führten. "Uns ist es gelungen, die Ausbildung einer Tumorstammzelle aus einer normalen Stammzelle in der Fruchtfliege nachzubauen", sagte er anlässlich des Internationalen Heinrich Behr Symposiums in Heidelberg, das noch bis Dienstag (20. September) dauert.
Wenn ein bestimmtes Gen mutiert und das entsprechende Protein damit aus der Fliege entfernt werde, entstehe ein Gehirntumor, sagte Knoblich vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien.
Neue Erkenntnisse sind auf menschliche Tumore übertragbar
"Und diese Gehirntumore in der Fliege haben Eigenschaften, die auch sehr charakteristisch sind für menschliche Tumore." Zum Beispiel teilten sich die Zellen darin sehr viel stärker als in gesundem Gewebe.
"Während die normale Stammzelle irgendwann aufhört, sich zu teilen, sterben diese Tumorstammzellen nicht", erläuterte Knoblich weiter. Weil auch Menschen das Protein besitzen, lassen sich die neuen Erkenntnisse an Fruchtfliegen auch auf Menschen übertragen.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) richtet das Heinrich Behr Symposium alle zwei Jahre aus. dpa/AZ
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