Erste Erfolge mit neuem Ebola-Impfstoff
US-Forscher haben zusammen mit einem britischen Pharmakonzern einen Impfstoff gegen Ebola erarbeitet. In einer ersten Testphase mit 20 Menschen funktionierte das Mittel planmäßig.
Noch gibt es keine Impfung gegen Ebola, nach den neuesten Ergebnissen der Forschung vielleicht aber bald. Die Wissenschaftler des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) in den USA haben gemeinsam mit dem britischen Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline einen vielversprechenden Impfstoff entwickelt.
Die erste Testphase des Ebola-Impfstoffes ChAd3, an der 20 Probanden teilgenommen haben, ist positiv verlaufen. Wie die Nationalen Gesundheitsinstitute der USA (NIH) am Mittwoch berichteten, haben alle Teilnehmer der Testphase Antikörper gegen Ebola entwickelt. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer großflächigen Anwendung des Impfstoffs in Ebola-Krisengebieten.
Ebola-Impfstoff ChAd3: Viel hilft viel
Die Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" hat die Ergebnisse der Studie veröffentlicht. Ob der Ebola-Impfstoff von GlaxoSmithKline bald flächendeckend angewendet werden kann, ist noch unklar. ChAd3 wirkt gegen die gefährliche Infektionskrankheit, indem für den Menschen harmlose Viren gentechnisch verändert werden, um Material aus Stämmen des Ebola-Virus zu gewinnen. Verwendet werden dafür zum Beispiel Erkältungs-Viren von Affen.
In dieser ersten Testphase des Ebola-Impfstoffs wurde noch mit der Dosierung experimentiert. Höhere Dosen von ChAd3 führten bei den Probanden zu stärkeren Antikörpern gegen das Ebola-Virus. Die Tests mit dem Medikament hatten bereits im September begonnen, bereits nach vier Wochen wurden im Blut der Testteilnehmer Antikörper nachgewiesen. Außer zwei Fällen von leichtem Fieber innerhalb von 24 Stunden nach der Injektion gab es keine Nebenwirkungen.
Auch in Kanada wird ein Impfstoff gegen Ebola entwickelt
Nachdem die ersten Tests so gut verlaufen sind, hoffen die beteiligten Einrichtungen, mit ihrem Impfstoff bald größere Erfolge im Kampf gegen die Ebola-Epidemie zu erreichen. Die Testphase an Menschen zwischen 18 und 50 Jahren hat positive Ergebnisse erbracht, nun sollen umfangreichere Testphasen folgen. Die US-Forscher stehen im Kontakt zu Partnern in den Ebola-Krisengebieten, wo frühestens Anfang kommenden Jahres erste große Tests mit dem Impfstoff gegen Ebola beginnen sollen.
Das Weiße Haus gratulierte den Forschern zu den guten Testergebnissen im Kampf gegen Ebola. Präsident Barack Obama will nun sogar die Nationalen Gesundheitsinstitute besuchen. Auch in Kanada wird derzeit an einem anderen Ebola-Impstoff geforscht, allerdings begannen die Studien hier erst im November. AFP/sh
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