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Kiffen auf Rezept
04.03.2017

Experte: Cannabis ist kein Wundermittel ohne Nebenwirkungen

In bestimmten Fällen übernehmen Krankenkassen seit März die Schmerztherapie mit Cannabis.
Foto: Swen Pförtner, dpa (Symbolbild)

Schwerkranke können ab März Cannabis auf Rezept verschrieben und bezahlt bekommen. Der Leiter der Schmerzambulanz Augsburg begrüßt das - warnt aber vor zu großen Hoffnungen.

Die Folgen der Entscheidung um Cannabis

Wie beurteilen Sie die Entscheidung der Bundesregierung, medizinisches Cannabis auf Rezept freizugeben?

Dr. Manfred Sturm: Grundsätzlich begrüße ich es sehr, dass wir die Möglichkeit haben, das Medikament jetzt zu verordnen – und dass es auch bezahlt wird. Das ist die eigentliche Neuerung dieses Gesetzes. Was Anlass zur Diskussion bietet, ist die Frage, ob man die verschiedenen Arten von Cannabinoiden gleich behandelt, ob man also Blüten genauso behandelt und verordnen sollte wie die extrahierten Stoffe.

Was ist das Problem mit der Gleichbehandlung von Extrakten und Blüten?

Sturm: Als Mediziner hat man immer gern ein Bild von dem vor Augen, was man verordnet und bei dem man davon ausgehen kann, dass der Patient davon profitiert. Bei den Blüten ist das nur in einem gewissen Rahmen der Fall. Es gibt Blüten, von denen wir relativ genau wissen, was da drin ist. Aber es stellt sich immer noch die Frage, wie viel davon der Patient erwischt, ob er das Cannabis wirklich grammgenau abwiegt und wie er es sich zuführt. Mir persönlich wäre es deshalb lieber, wir würden zunächst Erfahrungen mit den Reinstoffen sammeln. Dann können wir immer noch entscheiden, Mischungen zu verwenden.

Für welche Patientengruppen bedeutet das neue Gesetz den größten Fortschritt?

Sturm: Das sind vor allem chronische Schmerzpatienten und Menschen mit Nervenschmerzen, die bereits alle konventionellen Medikamente ausprobiert haben, die uns zur Verfügung stehen. Bei diesen Patienten stehen wir irgendwann mit dem Rücken zur Wand, weil es für sie nicht besonders viele Medikamente gibt. Hier ist das Cannabinoid - der chemische Extrakt aus der Cannabis-Pflanze - eine weitere Möglichkeit, um entweder einen tatsächlichen schmerztherapeutischen Zweck zu erzielen oder die Therapie zu unterstützen. Da kann das Cannabinoid hilfreich sein, obwohl die zur Verfügung stehenden Studien alles andere als vielversprechend sind. Es ist nicht so, dass Cannabis nebenwirkungsfrei für alle Schmerzformen hilft. Aber man hat jetzt ein zusätzliches Medikament mehr, das helfen kann. Es gibt vorsichtige Anzeichen, dass es dann auch tatsächlich hilft. Aber wir sind weit davon entfernt sagen zu können, bei wem Cannabinoide wirklich gut wirken.

Eine Handvoll seiner Patienten will Cannabis ausprobieren

Bei welchen Patienten kommt die Therapie dann überhaupt in Frage?

Sturm: Unter meinen Patienten habe ich inzwischen mit einer Handvoll darüber gesprochen, dass wir es probieren wollen. Das sind Menschen, die wirklich schon alles andere ausprobiert haben und damit unzufrieden sind. Alle unsere anderen Patienten werden zunächst weiterhin konventionell behandelt. Es ist nicht so, dass wir bei jedem, der zu uns kommt, über eine solche Therapie nachdenken. Die Zahl derer, die sich bei uns melden und eine solche Therapie offen ansprechen, ist aber deutlich gestiegen. Pro Woche melden sich jetzt im Schnitt zwei Patienten bei uns. Vorher war es jahrelang überhaupt kein Thema. Hier hat eine gute Aufklärung stattgefunden. Meiner Meinung nach wurden zum Teil aber auch zu große Hoffnungen geweckt.

Was genau ändert sich für die Patienten?

Sturm: Eigentlich nur die Finanzierung. Diejenigen, die jetzt dürfen, hätten auch vorher schon gedurft, wenn der behandelnde Arzt darstellen konnte, dass diese Therapie nötig ist, weil alles andere entweder nicht geholfen hat oder es starke Nebenwirkungen gab. Die Therapiekosten von 900 bis 1400 Euro im Monat musste man aber selber zahlen.

Können Sie den Bedarf in Deutschland einschätzen?

Sturm: Soweit es mir bekannt ist, wurden bislang etwa 1400 Menschen deutschlandweit mit Cannabinoiden behandelt. Das sind die Patienten mit schweren Krebsleiden oder auch Aids-Patienten, bei denen die Therapie jetzt schon von den Kassen übernommen wird. Auch da ist der Nachweis der Wirksamkeit sehr schlecht, aber bei der Schwere der Erkrankung drängt die Zeit, schnellstmöglich zu einem Erfolg zu kommen. Deshalb ist man da jetzt schon eher bereit gewesen, die Cannabinoide einzusetzen. Ich habe schon gelesen, dass es Menschen gibt, die glauben, dass sich daran nicht viel ändert. Dem möchte ich doch widersprechen. Ich denke, dass sich die Zahlen bestimmt verzehnfachen werden. Ich denke nicht, dass es bei 1400 bleibt – zumal jetzt so bekannt und in den Köpfen der Patienten und der zuweisenden Ärzte ist.

Schlimmste Folge von Cannabis können Psychosen sein

Wie schätzen Sie die Risiken ein – sowohl bei der Behandlung selbst als auch bei der Gefahr des Medikamentenmissbrauchs?

Sturm: Das Ausnützen ist immer gegeben, sobald wir zentral wirksame Schmerzmittel verordnen. Hier ist zum einen das Ausnützen von Patientenseite gegeben, aber es kann auch passieren, dass man als Arzt Therapiefehler macht, die dann erst dazu führen, dass der Patient abhängig wird. Das Risiko ist nichts Neues. Ich sehe auch Gefahren, die bisher oft verschwiegen werden. Es ist nämlich nicht so, dass die Cannabinoide komplett nebenwirkungsfrei sind. Das ist, um ehrlich zu sein, erstunken und erlogen. Auch hier gibt es Probleme mit Schwindel, Dämmerschlaf, Übelkeit, Erbrechen, Euphorie, Wahrnehmungsveränderungen und nicht zuletzt leider mit Psychosen, also wirklichen psychiatrischen Erkrankungen, die verdammt schwer zu therapieren sind. Diese kommen zweifelsohne bei höheren Dosen vor, aber ausgelöst werden sie durch die Cannabinoide selbst. Hier gibt es wieder das Problem mit den Blüten. Wir wissen, dass die einzelnen Bestandteile in den Blüten mal mehr, mal weniger Nebenwirkungen verursachen. Allerdings ist nicht definitiv vorherzusagen, wie viel von welchem Stoff in der Blüte enthalten ist. Dazu sind die Vorhersagen für die Pflanzen zu vage. Außerdem hat eine Pflanze noch tausend andere Inhaltsstoffe, von denen wir nicht genau wissen, was sie anrichten. Deswegen wäre mein Vorschlag, dass wir uns zunächst auf die Reinsubstanzen beschränken, bis wir zumindest etwas Erfahrung damit haben. Anschließend kann man mixen. Aber ein bisschen Sicherheit sollten wir haben. Wir sollten wissen, was wir da genau verordnen.

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Dr. Manfred Sturm ist Leiter der Schmerzambulanz und des Akutschmerzdienstes am Klinikum Augsburg.

Das Interview führte Ida König.

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