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Gesundheit
07.12.2014

Experte: Was gegen den Stress an Weihnachten hilft

Wäre auch zu schön, wenn der Weihnachtsmann die Geschenke bringen würde. Das würde einiges an Weihnachtsstress ersparen.
Foto: Patrick Pleul dpa/lbn

Jürgen Schuster aus Kirchheim ist Experte in Sachen Erschöpfung. Er verrät, wie man sie erkennt, wie man gegensteuern kann und was Familienfeiern damit zu tun haben.

Herr Schuster, das Unterallgäuer Gesundheitsamt hat Sie zu einem Seminar über Stress und Erschöpfung eingeladen. Der Andrang war so groß, dass es nun einen zweiten Termin gibt – und der war auch binnen kürzester Zeit ausgebucht. Sind wir Unterallgäuer wirklich so gestresst?

Jürgen Schuster: Mit Sicherheit eher weniger. Ich habe eher den Eindruck, dass die Unterallgäuer klüger sind. Menschen, die gestresst sind, hetzen durch den Tag und besuchen die Veranstaltung, die sie bräuchten, nicht mehr. Die Unterallgäuer tun es – und das ist klug.

Was ist Stress überhaupt?

Schuster: Bei Stress sorgt das Unterbewusstsein dafür, dass man bereit ist zu Kampf oder Flucht, um sein Leben zu schützen. Stress ist also eine lebenserhaltende Funktion – Stress kann aber, wenn er zu oft und dauerhaft auftritt, auch lebensgefährlich werden.

Wer ist denn am häufigsten von Stress betroffen?

Schuster: Schüler, Studenten, Menschen aus allen Berufen – Stress ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Laut Statistik sind es vor allem Menschen, die in pflegenden oder medizinischen Berufen arbeiten, und Lehrer. Inzwischen zieht sich Stress aber durch alle Berufe – vom Lagerarbeiter bis zum Topmanager. Besonders gestresst sind auch alleinerziehende Mütter.

Sind wir heute gestresster als noch vor 50 Jahren?

Schuster: Auf jeden Fall. Das ist auch ein internationales Phänomen.

Woher kommt das?

Schuster: Die Menschen sind heutzutage extrem auf Leistung fixiert, auf Außendarstellung. Facebook ist ein schönes Beispiel dafür: Wir brauchen immer den Daumen nach oben. Die Menschen leisten, leisten und leisten und freuen sich viel zu wenig über Erfolge. Sie hetzen darüber hinweg.

Welche Erfolge meinen Sie damit?

Schuster: Gesund zu sein, Familie zu haben oder bezahlbaren Wohnraum, sich einen Urlaub leisten können – all das sind Erfolge. Auch beruflich gibt es Erfolge, sie werden leider häufig zu wenig gewürdigt.

Und irgendwann wird Stress zur Erschöpfung – wie bemerkt man das?

Schuster: Ich sage immer: Wir sind verdammt individuell, aber haben dieselben Symptome – zum Beispiel Schlafstörungen, Tinnitus, Rückenschmerzen. Die Erschöpfung kommt dann, wenn die Stressreaktion nicht mehr laufen kann. Typisch ist zum Beispiel, dass man im Urlaub krank wird.

Wie kann man die Erschöpfung erkennen, bevor es zu spät ist?

Schuster: Durch Selbstbeziehung. Indem man sich selbst zuhört und sich selbst der beste Freund ist. Dann merkt man, wenn man schwerer aufsteht und weniger leistet. Meistens versucht man, sich das Ganze schönzureden. Das sorgt dafür, dass wir nicht auf uns achten, bis es zu spät ist.

Was kann man gegen Stress tun?

Schuster: So viel, dass zweieinhalb Stunden Workshop im Landratsamt nicht dazu ausreichen! Wichtig ist zum Beispiel, den Abend konsequent zur Regeneration zu nutzen: Abschalten. Chillen, wie die Jugendlichen sagen. Was viele nicht wissen: Die Kraft der Psyche kommt aus dem Körper. Hier anzusetzen, ist der schnellste Weg und auch schöner, als zum Psychiater zu gehen.

Welchen Sport empfehlen Sie? Yoga?

Schuster: Was einer mag, ist völlig egal – ob Yoga oder Kampfsport. Er soll das machen, was er noch hinkriegt, und auch auf seinen Schweinehund achten. Es bringt nichts, wenn man sich beim Sport wieder Druck und Stress macht. Was stärkt, ist zum Beispiel ein bisschen Gymnastik am Abend – das fällt leichter, als zehn Kilometer zu laufen. Laufen wird auch oft übertrieben. Krafttraining und Gymnastik sind besser zur Erholung, weil die ganze Muskulatur einen Einfluss auf das Immunsystem und die Psyche hat.

Und wie kann man wieder vom erhöhten Stresslevel herunterkommen?

Schuster: Indem man seinen Perfektionismus in die Ecke stellt und mit dem zufrieden ist, was man hinbekommt. Indem man seine persönlichen Leistungsgrenzen einhält. Ein Kind einer alleinerziehenden Mutter hat ja nichts davon, wenn diese vor Erschöpfung in die Klinik muss.

Gerade in der Vorweihnachtszeit jammern viele über Stress – warum?

Schuster: Weil wir auch da den Perfektionismus drin haben. Ich empfehle jedem, der Weihnachten als Stress empfindet, das Schenken einzustellen. Gelassenheit ist fast ausgestorben.

Wie kann man sie denn trainieren?

Schuster: Man kann – zum Beispiel in einem Seminar – „entkatastrophisieren“ lernen. Man stellt sich zum Beispiel seinen liebsten Filmhelden vor: Er reagiert auf Herausforderungen erst mal cool und gelassen. Man kann das auch selbst trainieren.

Bezogen auf Weihnachten heißt das?

Schuster: Reduzieren, bis zu dem Punkt, wo es wieder Freude macht. Das muss der Maßstab sein. In manchen Familien wird an Weihnachten Harmonie gespielt, die gar nicht da ist. Man muss dann zu Familienfeiern gehen. Viele trauen sich nicht, ehrlich zu sein. Familie ist für viele Stress, nur wird das nicht gesagt. Ein Bekannter von mir geht zum Beispiel nur alle paar Jahre zu Familienfeiern, weil ihm das zu viel Stress ist.

Wie rechtfertigt man sich dann für ein solches Verhalten bei Verwandten?

Schuster: Rechtfertigen ist ein typisches Stressphänomen. Wenn ich gelassen bin, stehe ich zu Entscheidungen und erlebe mich autonom. Mein Bekannter zum Beispiel hat es seiner Familie ruhig und höflich erklärt und sie hat ihn verstanden. Genauso ist es auch bei Kollegen oder dem Chef. Ich sage immer: Wer sich rechtfertig, ist schon recht fertig.

Sie sind als Berater viel unterwegs. Was machen Sie selbst gegen Stress?

Schuster: Ich halte mich fit und geerdet mit asiatischer Kampfkunst. Tai-Chi tut zum Beispiel auch Führungskräften gut – immer nur das Hirn anzusprechen, ist ein Fehler. Über die Bewegung hat man eine Erfahrung, die bleibt. Eine stressfreie Organisation oder Firma gibt es heutzutage ja nicht mehr. Jeder muss auf sich selbst achten – und Führungskräfte auf ihre Mitarbeiter. Ich zitiere gern den Psychologen Thomas Bock: „Wenn die Seele Notsignale aussendet, ist das eine Chance, etwas über sich zu lernen und sein Leben zu verändern.“

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