Experten: Migräne-Patienten brauchen viele Kohlenhydrate
Migräne ist mehr als nur Kopfschmerz. Betroffene sollten viele Kohlenhydrate zu sich nehmen, so die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin. Low-Carb ist also tabu.
Wenig Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, ist eine beliebte Abnehm-Methode. Aber wer unter Migräne leidet, sollte auf eine kohlenhydratarme Diät wie Low-Carb verzichten. Der Körper braucht Energie, um die Erkrankung gut zu überstehen.
Patienten mit häufigen Kopfschmerzen müssen regelmäßig Kohlenhydrate zu sich nehmen, sagt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin, Gerhard Müller-Schwefe. "Migräne-Patienten haben ein Gehirn, das sehr intensiv und sehr schnell Informationen verarbeitet. Dadurch hat es einen höheren Energiebedarf", erklärt der Mediziner. Und der lässt sich nur mit Kohlenhydraten decken.
Kohlenhydrate und Ballaststoffe helfen dem Körper bei Migräne
Doch nicht nur Kohlenhydrate allein helfen bei Migräne. Ihr allgemeines Wohlbefinden können Schmerzpatienten durch eine ballaststoffreiche Ernährung verbessern.
Besonders in Gemüse und Obst stecken viele Ballaststoffe. Greifen Menschen mit Migräne dazu, hilft das dem Körper, die Phase gut zu überstehen. Obst und Gemüse sollte dabei allerdings nicht püriert sein, sondern frisch. "Die Fasern bürsten den Darm. Und wenn der Darm gut funktioniert und sich regelmäßig entleert, fühlen wir uns insgesamt wohler", so Müller-Schwefe. Das hilft gegen die Symptome von Migräne.
Bei Migräne nicht sofort zu Schmerzmitteln greifen
Es gibt verschiedene Faktoren (Trigger), die Migräne auslösen können. So ist bekannt, dass plötzlicher Stress, hormonelle Veränderungen, ausgeprägte Emotionen oder Überanstrengung und Erschöpfung zu den Beschwerden führen können.
Experten raten Betroffenen, bei Migräne nicht vorschnell zu Medikamenten zu greifen. Denn dauerhaft eingenommen führen Migräne-Schmerzmittel zu mehr Anfällen. Solche Arzneimittel sollten maximal zehn Tage im Monat genommen werden.
Migräne-Patienten sollten außerdem auf einen regelmäßigen Tagesablauf, genügend Schlaf und ausreichend Bewegung achten.dpa/tmn/sh/heilpraxis.de
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Leider werden die Leser durch diesen Artikel getäuscht! Es ist Lehrbuchwissen, dass Ketonsäuren einen Großteil des Energiebedarfs im Gehirn abdecken können – wobei Ketonkörper im Vergleich zu Glukose offenbar sogar die „effektivere“ Energiequelle darstellen. Um Ketosäuren bilden zu können, muss man eine streng kohlenhydratarme Ernährung einhalten bzw. fasten! Eine Medline/Pubmed-Recherche würde schnell die Datenlage erkennen lassen: die wenigen Studien zur Fragestellung der Kohlenhydratzufuhr bei Migräne weisen auf einen Vorteil einer streng kohlenhydratarmen, ketogenen Kost hin.
Nicolai Worm
www.nicolai-worm.de