Forscher entdecken "zweites Stonehenge" unter der Erde
Forscher haben in der Nähe von Stonehenge eine prähistorische Anlage entdeckt. Bis zu 90 Steine werden versteckt unter der Erdoberfläche vermutet.
In unmittelbarer Nähe der britischen Kultstätte Stonehenge haben Wissenschaftler Überreste einer riesigen prähistorischen Anlage entdeckt. Versteckt unter der Erde befänden sich bis zu 90 stehende Steine, teilten die Forscher am Montag mit. Die Steine seien ursprünglich bis zu viereinhalb Meter hoch gewesen und etwa 4500 Jahre alt. Sie seien von einer Erdschicht verschüttet und deshalb bis jetzt nicht entdeckt worden.
Vielleicht noch älter als Stonehenge
Die Steine befinden sich den Angaben zufolge unter der bereits bekannten Anlage Durrington Walls, rund drei Kilometer von Stonehenge entfernt. Sie wurden mit Hilfe neuer hochmoderner Messtechniken geortet. Es handle sich um eine "sehr bedeutende und phantastische Entdeckung", sagte Wolfgang Neubauer vom Stonehenge Hidden Landscapes Project . Die neu entdeckte Anlage habe ursprünglich womöglich bis zu 200 Steine umfasst. "Die verschwundenen Steine wurden womöglich als Material genutzt, um Stonehenge zu bauen." Die Steine unter der Erde sollen sogar so alt oder sogar noch älter sein als das Stonehenge. Es sollen sogenannte Sarsensteine sein, also Sandsteine, die in der Gegend verbreitet sind und zum Teil auch in Stonehenge verwendet wurden.
Stonehenge - ein geheimnisvoller Kalender aus riesigen Steinen?
Wozu die bis zu 25 Tonnen schweren Steinkolosse des Stonehenge, die seit rund 4000 Jahren in Südengland stehen, ursprünglich gedient haben, ist trotz vieler Theorien nicht geklärt. Historiker vermuten, dass dieser irgendwann zwischen 3000 und 1600 vor Christus errichtet wurde. Die Megalithsteine geben den Forschern seit Jahrhunderten Rätsel auf. Die gängigste Theorie für ihre Entstehung lautet, dass Menschen schon in der damaligen Zeit den astronomischen Kalender verstanden hätten. Die Steine von Stonehenge wurden demnach auf die Sonnenwende ausgerichtet. Im Jahr 1986 wurde die Stätte in die Welterbeliste der UN-Kulturorganisation Unesco aufgenommen.
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