Fressattacke und Übergeben: Diese Essstörungen gibt es
Ein neues Behandlungszentrum in Tübingen will Menschen jeden Alters bei der Bekämpfung ihrer Essstörung helfen. Die psychische Erkrankung kann verschiedene Formen annehmen?
In Tübingen wird geforscht, gelehrt und behandelt. Während des ganzen Krankheitsverlaufs bleiben Patienten unter Betreuung, wenn sie sich an das neue überregionale Kompetenzzentrum mit dem Namen "Komet" wenden. Da Essstörungen die höchste Sterblichkeit aller psychischen Krankheiten haben, ist eine gute Betreuung besonders wichtig.
Bevor eine Erkrankung therapiert werden kann, muss sie erst einmal erkannt werden. Es gibt drei Formen von Essstörungen. Auch Laien können diese erkennen, wenn es einen Fall unter Familie oder Freunden gibt. Während Magersucht und Bulimie den meisten Menschen wohl ein Begriff ist, warnen die Experten auch vor der weniger bekannten Binge-Eating-Störung.
Magersucht, Bulimie und Binge-Eating-Störung
Wer an Magersucht oder Anorexia nervosa leidet, ist leicht zu erkennen. Die Betroffenen essen nur wenig oder sogar gar nichts. In Deutschland leiden einer Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zufolge 0,5 bis 1 Prozent der 15- bis 25-jährigen Mädchen an Anorexie.
Ebenfalls sehr bekannt ist die Bulimie. Sie heißt auch Ess- oder Brechsucht, ganz entsprechend ihrer Symptome. Erkrankte essen normal bis sehr viel, übergeben sich danach allerdings. In Deutschland gibt es mehr Mädchen, die an Bulimie leiden, als Mädchen, die an Magersucht leiden. 1 bis 1,5 Prozent der Mädchen zwischen 15 und 25 Jahren sind betroffen.
Trauriger Spitzenreiter unter den Essstörungen ist die Binge-Eating-Störung: Rund zwei bis drei Prozent aller Mädchen in Deutschland im Alter von 15 bis 25 leiden daran. Während Magersucht und Bulimie am Gewichtsverlust zu erkennen sind, ist bei Binge Eating das Gegenteil der Fall: Patienten nehmen schnell zu. Denn die Störung verursacht, dass Betroffene sehr viel und sehr schnell essen - sich dann aber nicht wie bei der Bulimie übergeben. dpa/lsw/sh
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