Gene spielen bei Erdnuss-Allergie eine Rolle
Bei einer Erdnuss-Allergie spielen einer Studie zufolge oft die Gene eine Rolle: 20 Prozent der Kinder mit einer Erdnuss-Allergie hatten Veränderungen an zwei Genen.
"Wir haben das immer vermutet", sagte Professor Xiaobin Wang von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland. Jetzt sei aber erstmals eine Verbindung nachgewiesen worden.
Allergisch auf die Erdnuss - Veränderungen an zwei Genen
Das Forscherteam wertete in den USA das Erbgut von mehr als 1300 Kindern mit europäischen Vorfahren aus und verglich es mit dem ihrer Eltern. Die meisten Kinder hatten eine Lebensmittelallergie. Bei Ei- oder Milchallergie fanden die Wissenschaftler keine genetischen Veränderungen, die dies hätten erklären können, wie aus der im Fachmagazin "Nature Communications" veröffentlichten Studie hervorgeht. Anders bei der Erdnuss-Allergie: Veränderungen an zwei Genen - HLA-DQ und HLA-DR, die auf dem Chromosom 6 platziert sind - gab es bei rund 20 Prozent der Kinder mit Erdnuss-Allergie.
Der Untersuchung zufolge könnte es für eine Erdnuss-Allergie aber auch noch andere Ursachen geben, denn nicht alle Menschen mit den Genveränderungen würden eine solche Allergie entwickeln. Epigenetische Prozesse - also die Instrumente zum An- und Abschalten von Genen - könnten weitere "Schuldige" sein. Diese können durch Umweltfaktoren wie Essen, Rauchen oder giftigen Substanzen beeinflusst werden.
Erdnuss-Allergie ist weit verbreitet
In den USA hat etwa eines von 13 Kindern eine Lebensmittelallergie. Die am weitesten verbreitete ist die Erdnuss-Allergie. Die gesundheitlichen Probleme reichen von Irritationen bis hin zu Lebensgefahr. Menschen mit einer schweren Erdnuss-Allergie leben in der ständigen Angst, aus Versehen selbst nur Spuren von Nüssen aufzunehmen. In den vergangenen 20 Jahren nahmen Lebensmittel-Allergien der Studie zufolge deutlich zu.
In einer am Montag veröffentlichten Studie des Fachmagazins "New England Journal of Medicine" hieß es, dass durch eine Erdnuss-Allergie besonders gefährdete Kinder geschützt werden könnten, wenn sie bereits in den ersten Lebensmonaten Erdnüsse zu sich nähmen. afp
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